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HORNER Magazin | März - April 2016 40 Sie hat als Konrektorin eine Führungsrolle an der Universität Bremen inne, lehrt im Bereich Erziehungs- und Bildungswissen- schaften und ist als eine der drei ersten Frauen vor Kurzem in den Rotary Club Bremen-Weser aufgenommen worden: Yasemin Karakasoglu. Seit 2004 ist sie Professorin für Interkulturelle Bildung und seit 2011 Konrektorin für Interna- tionalität und Diversität an der Universität Bre- men. Sie betreibt erziehungswissenschaftliche Migrationsforschung, das bedeutet, zu untersu- chen, wie sich Bildungssysteme und Erzie- hungsvorstellungen in Migrationsgesellschaften verändern durch eine veränderte Zusammen- setzung der Gesellschaft. „In Deutschland haben wir eine Vielfalt, die durch Migration entstanden ist und das soll auch an der Univer- sität seinen Platz finden“, betont Karakasoglu. Damit befasst sie sich mit einem zurzeit hoch- aktuellen Thema. Es gibt drei Flüchtlingsunter- künfte auf dem Campus und die Universität kümmert sich um die „Geflüchteten“, diesen Begriff verwendet sie ganz bewusst. Yasemin Karakasoglu hat an der Universität mit tatkräf- tiger Unterstützung durch das Team des Inter- national Office der Universität verschiedene Projekte in Gang gesetzt, wie IN-Touch, das als erste Hochschule in Deutschland Geflüchteten mit akademischem Hintergrund die Möglich- keit gibt, Lehrveranstaltungen zu besuchen und ein Zertifikat zu erwerben. „Wir konnten so auch die Universität bundesweit positionieren, die sich dem Thema authentisch annimmt“, freut sich Karakasoglu. Außerdem hat sie einen Runden Tisch zum Thema „Geflüchtete auf dem Campus“ initiiert, um die ehrenamtliche Arbeit zu koordinieren. „Dinge unmittelbar umzuset- zen, ist sehr befriedigend“, und sie sei „sehr be- stürzt darüber, wie leicht es ist, Angstgefühle zu wecken in Zusammenhang mit Flüchtlingen und Migration. Ich bin entsetzt, dass eins der reich- sten Länder der Welt nicht in der Lage ist, schneller zu agieren, Strukturen zu schaffen und den Menschen zu vermitteln, dass man es schaf- fen kann.“ Ihre Empörung und Empathie sind im Gespräch spürbar und man merkt, dieses Thema liegt ihr am Herzen und sie widmet sich diesen gesellschaftlichen Fragen mit großem En- gagement und Leidenschaft. PROF. DR. YASEMIN KARAKASOGLU TEXT | IRA SCHEIDIG FOTOS | UNI BREMEN Von wegen Elfenbeinturm: Professorin mit gesellschaftlichem Engagement

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