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HORNER Magazin | Juli-August 2014

HORNER Magazin | Juli - August 2014 45 Wenn Tom (Name von der Redaktion geän- dert) mittags von der Schule kommt, landet der Ranzen erst einmal in seinem Zimmer und er schnuppert in die Küche rein. Duftet lecker - was es heute wohl zum Mittagessen gibt? Nach dem Essen ist Entspannen mit Sido im Ohr angesagt und natürlich Hausaufgaben.Am meisten freut sich Tom auf das Fußballtraining beim TV Eiche Horn am Nachmittag, denn heute ist Donnerstag, sein Trainingstag. Er ist zwar erst 14 Jahre alt, weiß aber jetzt schon, dass er später gerne Profi-Fußballer werden möchte. Was man an den vielen Postern und Pokalen in seinem Zimmer bereits erkennen kann. Zuerst sollte Tom allerdings die Schule fertig machen, meinen seine Betreuer. Ankommen in der Heilpädagogischen Gruppe Denn Tom lebt mit sieben anderen Jungen zwi- schen 11 und 17 Jahren in der Heilpädagogi- schen Gruppe vonAlten Eichen – Perspektiven für Kinder und Jugendliche gemeinnützige GmbH. Die Kinder- und Jugendhilfeeinrich- tung Alten Eichen ist Bremens älteste Sozial- einrichtung für Kinder und Jugendliche, deren Mitarbeiter gezielt benachteiligte Kinder, Ju- gendliche und Familien pädagogisch unter- stützen. So auch Tom, dessen Missstände wie bei den anderen Kindern innerhalb seiner Fa- milie so groß geworden sind, dass er seit zwei Jahren in der Einrichtung in Horn-Lehe lebt. Geschäftsführerin Barbara Suchland erklärt, was anfangs ganz wichtig ist: „Wir bieten den Kindern erst einmal einen konkreten Schutz- raum, einen Ort der Ruhe.“ So bekommt jeder Junge in der Heilpädagogischen Wohngruppe auch ein eigenes Zimmer. „Jedes Kind darf sein Zimmer nach seinen Vorstellungen ge- stalten, ob Hip-Hop-Fan oder Forschernatur. Wir sind den Jungs dabei natürlich behilflich und kaufen bei Bedarf auch mit ihm für sein neues Zimmer ein“, ergänzt Christian Stoll, Sozialpädagoge in der Gruppe. Parallel zum Einzug in die Wohngruppe ist sehr oft auch ein Wechsel der Schule sinnvoll. „Ein Schulwech- sel tut oft gut und bedeutet durchaus eine neue Chance“, erklärt Heilpädagogin Marianne Tho- mas diesen Schritt und ergänzt: „Wir legen Wert auf einen engen Kontakt zwischen uns und der Schule, damit alles möglichst rei- bungslos läuft und sich schnell einspielt.“ Verlässlichkeit, Rituale und Gute-Nacht- Geschichten Doch wie funktioniert eine Gruppe mit acht Jungen, die eine nicht ganz leichte Zeit hinter sich haben? Barbara Suchland erläutert das Konzept: „Die Kinder werden rund um die Uhr betreut. Unsere Mitarbeiter sind in entspre- chende Schichtdienste eingeteilt, sodass immer zwei bis drei Erwachsene vor Ort in der Woh- nung sind. Und natürlich Uta Staffeldt, unsere Hauswirtschaftskraft und Küchenfee “, fügt sie schmunzelnd hinzu. Denn Uta Staffeldt ist mit ihrer ruhigen und neutralen Art bei den Jungs „Wir wollen Alternativen aufzeigen“ Die Heilpädagogische Gruppe von Alten Eichen in Horn-Lehe Jedes Kind hat seine Pflichten im Haushalt – Geschirrspüler ein- und ausräumen gehört mit dazu Uta Staffeldt, die gute Seele des Hauses und der Küche TEXT | ANNETTE RAUBER FOTOS | HEILPÄDAGOGISCHE GRUPPE ALTEN EICHEN, ANNETTE RAUBER

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