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HORNER Magazin | September-Oktober 2013

WILHELM FOCKE SCHULE HORNER Magazin | September - Oktober 2013 51 „Die Schule mit dem besonderen Etwas“ der Berufswahlvorbereitung ergänzt und er- weitert. Matthias Schröder, Imke Eilers, Wal- ter Rolfes und Ralf Dornbusch bieten in den Bereichen Handwerk, Naturwissenschaften, Schifffahrt und Logistik sowie Sport und Kaufmannswesen ein praxisorientiertes Wahl- pflichtangebot und somit Einblicke in Betriebe und Berufsbilder. Im letzten Jahr erstmalig durchgeführt, sind interessante Kontakte zu Betrieben, Unternehmen und Organisationen entstanden, von denen vor allem Thyssen- Krupp, der ASB, das Kinder-Hörzentrum Schmitz und BREMEN 1860 genannt werden müssen, die diese Form der Berufswahlorien- tierung tatkräftig unterstützen. „Die Schüler sollen sich ein Jahr vor ihrem Be- triebspraktikum ein erstes Bild verschaffen, an welchen Berufen sie später vielleicht einmal Interesse hätten“, verdeutlicht Schröder, der vor seinem Lehramtsstudium selbst ein Hand- werk erlernt hat. „Wir können die Schüler dann zielorientierter bei ihrer Suche nach einem geeigneten Praktikum unterstützen. Und das ist allemal besser, als dass ein Schüler aus Unkenntnis oder Orientierungslosigkeit im Praktikum drei Wochen lang nur Schrauben zählen muss.“ Am 14. September zwischen 10 und 14 Uhr findet der traditionelle Focke-Lauf statt, ein Sponsorlauf rund um die Schule. Selbstver- ständlich stehen hinter der gesamten Organi- sation Schülerinnen und Schüler des 8. und 9. Jahrgangs. Das Ergebnis kann sich jedes Jahr sehen lassen. So wurden 2011 über 6.000 Euro Sponsorengelder für Hilfsprojekte in Afrika gesammelt, während der Focke-Lauf 2012 zu- gunsten der Anschaffung von Sportgeräten durchgeführt wurde. Dieses Jahr sollen die Einnahmen für eine bessere Ausstattung der Nachmittagsbetreuung eingesetzt werden. „Wir würden uns freuen, wenn viele Besucher und an der Schule Interessierte kommen wür- den. Alle dürfen auch mitlaufen“, sagt Dorn- busch und stellt ein interessantes persönliches Projekt vor. „Ich will im nächsten Jahr den Marathon in Paris barfuß laufen. Und wenn ich am 14. September beim Focke-Lauf ohne Bla- sen durchkomme, dann habe ich meinen ersten Meilenstein geschafft.“ Sollte ihnen in den nächsten Monaten im Blockland ein grauhaariger Läufer ohne Schuhe entgegenkommen, so lachen Sie nicht, sondern feuern Sie ihn an. Ralf Dornbusch ar- beitet an einem Projekt. www.511.joomla.schule.bremen.de Im zentralen Unterrichtsfach Projekt stehen keine Fachinhalte auf dem Programm, sondern eher abstrakte Begriffe aus dem Bereich der Lern- und Arbeitsmethodik. „Das irritiert zu- nächst einmal Schüler, Eltern und auch manche Lehrer, wenn man sagt, dass man Visualisie- rungstechniken unterrichtet“, weiß Dornbusch, der vor zwei Jahren vom Alexander von Hum- boldt Gymnasium nach Horn-Lehe gewechselt ist, um seine Erfahrungen mit Konzepten zur Förderung von Lernkompetenz an einer Ober- schule einzubringen. Doch schnell wird den Schülern klar, dass diese Arbeitstechniken in allen Fächern eine große Rolle spielen. Denn das Kollegium zieht an einem Strang. So wur- den Bewertungsmaßstäbe, Kriterien für Prä- sentationen und Regeln für Plakatgestaltungen vereinheitlicht. „Es ist leichter und einsichtiger für die Schüler, wenn Lehrerin X und LehrerY identische Maßstäbe anlegen“, betont Dorn- busch und verweist darauf, dass sowohl im Stu- dium als auch in der Berufswelt Kommu- nikations-, Medien- und Methodenkompetenz Grundpfeiler des späteren Erfolges sind. „Wenn wir das wissen, müssen wir das auch unterrich- ten. Dann bitte aber auch produkt- und zielori- entiert“, betont Dornbusch. „Und hier an der Wilhelm-Focke-Oberschule gehen wir das ganz systematisch an.“ Ralf Dornbusch weiß, wovon er spricht. Der ehemalige Bremer Bundesliga-Turner und Buchautor war von 1997 bis 2005 an der Real- schule Enger in Nordrhein-Westfalen als Lehrer tätig und hat dort gemeinsam mit dem Kolle- gium insgesamt sieben Bände mit Unterrichts- bausteinen für lernkompetenzorientiertes Ler- nen veröffentlicht, die inzwischen zu Bestsel- lern in der Republik geworden sind. „Enger war toll, aber wir an der Wilhelm-Focke-Oberschule sind noch einen Tick besser, weil wir das Kon- zept weiterentwickelt und für Schüler spannen- der und nachhaltiger gemacht haben.“ Schulleiterin Beata Warszewik ist begeistert von der engagiertenArbeit des Kollegi-ums und der positiven Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler: „Die Jahrgangsteams nehmen die Impulse aus dem Fach Projekt auf und inte- grieren sie in die Fächer. So merken die Schü- ler schnell, dass die Lehrer an einem Strang ziehen und die im Fach Projekt erworbenen Kompetenzen sie in allen anderen Fächern voran bringen. Wenn ich sehe, wie selbstbe- wusst und sicher schon Fünft- und Sechst- klässler präsentieren können, dann werde ich ganz neidisch. Wir haben das früher ja gar nicht gelernt.“ Die Wilhelm-Focke-Oberschule ist eine teilge- bundene Ganztagsschule der Sekundarstufe I mit derzeit 340 Schülerinnen und Schülern, die neben dem Fach Projekt auch in Wahlpflicht- kursen und Arbeitsgemeinschaften projektori- entiertes Arbeiten fördert. So kann Adrienne Körner, Koordinatorin des „Ganztags“ und Fachleiterin für Geschichte am LIS, auf eine ganze Reihe von erfolgreich initiierten Schü- lerprojekten verweisen. Neben der Ausbildung von Schulsanitätern, einer Zusammenarbeit mit dem Universum Bremen, dem Denkort Bunker Valentin und dem Überseemuseum wurden im vergangenen Jahr Projektarbeiten von Schülern der Wilhelm-Focke-Oberschule im Rahmen von „Europe in your hands“ und „Ein bisschen Frieden“ auf Bundesebene aus- gezeichnet. Ein besonderes Highlight gelang den Schüle- rinnen und Schülern aus dem 6. Jahr-gang des letzten Schuljahres im Fach Projekt. Unter dem Schwerpunkt Lesen und Schreiben sollte am Ende des Schuljahres eine Sammlung von selbstverfassten Geschichten zum Thema „Helden“ vorliegen. In monatelanger Arbeit wurde zunächst mit fremden Texten gearbei- tet, dann entstanden eigene Texte, die immer wieder verbessert werden mussten, bis Pro- jektlehrer Dornbusch schließlich zufrieden war. Das Ziel wurde erreicht. Helden kann seit den Sommerferien für fünf Euro im Sekreta- riat der Schule sowie bei Schreibwaren Linde- mann und im Kinderbuchladen Borgfeld käuflich erworben werden. „Was gibt es Schö- neres, als ein Buch in der Hand zu halten, an dessen Entstehung man selbst beteiligt war?“ In denAugen von Dornbusch ist es das, worum es in der Schule eigentlich gehen sollte. „Schü- lerarbeiten sind häufig nur im Sinne von Be- wertungen durch den Lehrer wertvoll. Mit unserem Fach Projekt wollen wir den Schülern verdeutlichen, dass ihre Fähigkeiten auch au- ßerhalb der Schule einen Wert besitzen und ge- schätzt werden. So wollen wir am Ende eines jeden Schuljahres ein Produkt erarbeiten, das aus der Schule heraus ins Leben wirkt.“ Im 8. Jahrgang werden die Grundlagen des projektorientierten Lernens durch den Bereich Schülerengagement auf dem „Focke-Lauf“

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