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HORNER Magazin | Juli-August 2016

HORNER Magazin | Juli - August 2016 54 Kinder und Jugendliche sollten die Chance bekommen, Demo- kratie bereits mit dem Eintritt in die Schule durch eigenes Tun aktiv zu erfahren und Verantwortung zu übernehmen. Nur so kön- nen sie die Überzeugung gewinnen, dass es auf sie ankommt, und dass sich ihr Engagement lohnt. Celina, Florian, Jonas und Julia sind junge engagierte Menschen (12 bis 15 Jahre) aus dem Stadtteil Horn-Lehe, die sich seit drei Jahren sehr aktiv in gesellschaftspolitische Themen einmischen und sich dort engagieren. Dieses Engagement wird belohnt, indem sie nicht nur eine Auszeichnung bei der Regionalen Lernstatt am 31. Mai in der Bremischen Bürgerschaft erhalten haben, sondern auch mit zwei von drei eingereichten Projekten zur Preisverleihung nach Tutzing (Bayern) vom 7. bis 10. Juni fuhren. Celina, Florian und Jonas gehören zur Projektgruppe „Kinderrechte – was geht mich das an?“. Die Gruppe beschäftigt sich bereits seit 2013 mit dem Thema und lädt regelmäßig Expertinnen und Experten ein. Sie entschie- den sich 2015 nach einer intensiven Beschäftigung mit der Thematik, einen Erklärfilm zu erstellen. Die Aufgaben, von der Idee über das Dreh- buch bis hin zum Storyboard, verteilten sie gerecht in der Gruppe, die aus 12 Kindern und Jugendlichen besteht. Eine Filmemacherin unter- stützte die Heranwachsenden bei der Produktion. Im Film präsentieren die einzelnen Mitglieder der Projektgruppe ihre Recherchen zu den Kin- derrechten und ein selbst geschriebenes Gedicht. Der Film wurde bereits zusammen mit einer Ausstellung Eltern, Lehrern und Mitschülern sowie in der Bremischen Bürgerschaft der Öffentlichkeit gezeigt. Dieser Film ist auch auf der Facebook Seite von UNICEF Bremen zu sehen. DEMOKRATISCH HANDELN Julia widmet sich gemeinsam mit Jugendlichen aus Bremen-Nord und Schwanewede der Geschichte einer wenig beachteten Opfergruppe des Nationalsozialismus, den italienischen Militärinternierten. Ziel war es 2015, eine Ausstellung mit einem Informationsfilm zu gestalten, die auch Gleichaltrige anspricht. Sie arbeiteten von Dezember 2014 bis Juli 2015 an der Umsetzung. Als Ausgangsmaterial dienten das Tagebuch von Elio Materassi, einem 21-jährigen italienischen Kriegsgefangenen, sowie die Fotoausstellung seines Enkels, Interviews mit Nachfahren italienischer Kriegsgefangener und Archivmaterialien. In einer Liveschaltung nach Ita- lien (zu Beginn des Projektes) lernte Julia u. a. den Enkel und die Familie von Elio Materassi kennen. 2015 kam die Familie sogar zwei Mal nach Bremen, um die Projektteilnehmer persönlich zu treffen. Jede Begegnung war für Julia unbeschreiblich aufregend und interessant. Die Heran- wachsenden befassten sich mit den historischen Ereignissen der damali- gen Zeit. In der Baracke Wilhelmine und nachfolgend an anderen historischen Orten erweiterten sie ihr Wissen und ordneten die Ge- schehnisse ein. Sie erfuhren viel über Bau und Funktion verschiedener Lager, insbesondere über die Rolle und Bedeutung des Bunkers Valentin. Für Julia waren diese Grundkenntnisse nichts Neues, da sie bereits sich am Denkort Bunker Valentin vor drei Jahren zum Junior-Guide hatte aus- bilden lassen, um Gleichaltrigen den Denkort zu erklären und zu zeigen. Das tat sie auch für die neuen Projektteilnehmer. Wie ein Profi führte sie die neue Projektgruppe durch und um den Bunker. Regelmäßig trafen sie sich in der Gruppe und tauschten ihre Kenntnisse aus. Sie beschäftigten sich u. a. mit der Lebenssituation der Häftlinge, den Arbeitsverhältnissen, dem Verhalten der Alliierten und dem Widerstand, aber auch mit der Täu-

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