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HORNER Magazin | Juli-August 2016

HORNER Magazin | Juli - August 2016 44 Einfach so durch die Nachbarschaft stromern, auf der Straße mit den Nachbarskindern treffen, den ganzen Tag über Stock und Stein – viele Erwachsene erinnern sich gerne an ihre Kindheit zu- rück, in der die Straße noch den Kindern gehörte. Heute hingegen sieht das meistens ganz anders aus. In den letzten Jahren hat der Verkehr das kindliche Spiel größtenteils von den Straßen vertrie- ben. Glücklich kann sich da schätzen, wer auf dem Land auf- wachsen darf. Dabei ist das Spiel im öffentlichen Raum sehr wichtig für die Entwicklung von Kindern, weiß Heiner Rehling. Als Vorsitzender des in Horn beheimateten Vereines SpielLand- schaftStadt e. V. setzt sich Rehling gemeinsam mit seinen Kollegen für die Bespielbarkeit der Stadt Bremen ein. Wenn Fachleute von einer sogenannten „verinselten Kindheit“ sprechen, meinen sie die gegenwärtige Entwicklung, dass Kinder immer weniger einfach so spielen können. Die Eltern kutschieren sie zum Musikunter- richt und holen sie später wieder ab, organisieren und überwachen ihren Alltag. Forscher sehen in diesem Trend bereits ein Generationenproblem. Denn das zweckfreie Spiel, das gemeinsame Bewegen an der frischen Luft sei nicht nur wichtig für die geistige und körperliche Entwicklung von Kindern, sondern fördere auch deren soziale Kompetenz. In der Kinder- rechtskonvention der Vereinten Nationen ist das „Recht auf freies Spiel“ zwar festgehalten, das Deutsche Kinderhilfswerk sieht aber dennoch immer weniger Möglichkeiten zum freien Spiel. Der Verein SpielLandschaftStadt e. V., der 1999 in Horn gegründet wurde, möchte das Recht der Kinder auf Spiel verwirklichen und das Spiel im öf- fentlichen Raum stärken. Wie kann man eine Stadt bespielbar machen? Wie gestaltet man den öffentlichen Raum kindgerecht? Wo gibt es in Bre- men naturbelassene Orte, an denen sich Kinder entfalten können? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich der Verein und leitet daraus seine Projekte ab. „Im Laufe der Zeit standen Verkehr und Kinder immer mehr in Konkurrenz“, erklärt Heiner Rehling. „Kinder haben wenige Möglichkeiten sich zu treffen, manche Stadtteile werden regelrecht von Straßen durchschnitten.“ DIE STADT ALS SPIELRAUM „Die Spielstraßen sind ein Gewinn für die gesamte Nachbarschaft“, finden Nicole Wiedemann und Heiner Rehling vom Verein SpielLandschaftStadt

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