Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

HORNER Magazin | Januar-Februar 2016

HORNER Magazin | Januar - Februar 2016 51 DAS KUNSTPROJEKT DER STIFTUNG „ALTEN EICHEN“ Das Leben in der Wochengruppe Der Grundschüler ist seit 17 Monaten während der Woche Bewohner der Wochengruppe, die von fünf Pädagoginnen und Pädagogen und einer Hauswirtschafterin betreut wird. Von Sonntag- bis Freitagnachmittag wohnt er hier, an den Wochenenden und in den Schulferien bei seiner Familie. In der Wochengruppe ist er momentan das jüngste Kind, neun Plätze gibt es insgesamt für Kinder im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren. Jedes Kind hat ein eige- nes Zimmer, dazu verfügt die Wochengruppe über einen gemeinsamen Ess- und Wohnbe- reich sowie einen Besprechungsraum. „Für uns ist dieses Angebot eine große Hilfe und wir be- reuen nicht, es so gemacht zu haben. Wir haben uns freiwillig für diesen Weg entschie- den und sind voll und ganz zufrieden“, erzählt mir die Mutter. Margret Hopster, Pädagogin in der Wochengruppe, ergänzt: „Der Junge hat hier schon viel gelernt. Und er ist für so viele Sachen schnell zu begeistern!“ Gegen die Vorurteile Es ist vor allem das Nichtwissen, das Vorurteile erzeugt. „Die Vorurteile gehen vor allem von manchen Eltern von Mitschülern aus, das ist sehr schade“, erzählt mir die Mutter. Aber sie zweifelt nicht an ihrer Entscheidung: „Damals konnte es bei uns zu Hause so einfach nicht weitergehen, wir verloren unsere Strukturen.“ In der Wochengruppe sind die Eltern immer mit eingebunden, der Veränderungs- und Entwick- lungsprozess beschränkt sich nicht nur auf die Kinder, bei denen die Verbesserung der sozialen Kompetenz, die Aufarbeitung des Entwick- lungsrückstandes sowie der Aufbau des Selbst- wertgefühls und des Selbstbewusstseins im Fokus stehen. Die Eltern und Erziehungsbe- rechtigten werden bei der Erlangung von mehr Erziehungskompetenzen unterstützt. Die Mut- ter betont: „Wir machen hier einen Schritt nach dem anderen und es hat sich schon viel verän- dert.“ Das Ziel der Wochengruppe ist es, die Kin- der nach maximal zwei Jahren wieder in den Haushalt der Familie zurückzuführen. Im Kunstprojekt Einmal pro Woche haben Mutter und Sohn eine feste Verabredung: Im Kunstprojekt von Barbara Junghans, das durch den „Inner Wheel Club „EINE STUNDE NUR FÜR UNS“ An der Horner Heerstraße, im Herzen von Horn, liegt das Gelände der Stiftung „Alten Eichen“, auf dem ein einzigartiges und viel- schichtiges Hilfsangebot beheimatet ist. Gegründet wurde „Alten Eichen“ bereits im Jahr 1596 durch die Schenkung eines italienischen Edelmanns – Tarquinius Molignanus – und ist damit Bremens älteste Sozialeinrichtung für Kinder und Jugendliche. Einst ein Waisen- haus, ist sie heute eine moderne Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit einer vielfältigen Angebotspalette. In einem der hier ebenfalls beheimateten Kunstprojekte, das von der Künstlerin und Kunsttherapeutin Barbara Junghans geleitet wird, treffe ich einen achtjähri- gen Jungen und seine Mutter. Er wohnt in der Wochengruppe, doch hier haben Mutter und Sohn jede Woche für eine Stunde eine feste Verabredung, einzig um gemeinsam kreativ sein zu können. Heute darf ich mit dabei sein. TEXT & FOTOS | ANKE JUCKENHÖFEL HORNER Magazin | Januar - Februar 201651

Seitenübersicht