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HORNER Magazin | November-Dezember 2015

HORNER Magazin | November - Dezember 2015 55 SCHON ALS 16-JÄHRIGER SIND SIE IN DIE POLITIK GEGANGEN, WÄHREND DIE MEISTEN IHRER FREUNDE WAHRSCHEINLICH LIEBER FUSSBALL GESPIELT ODER NACH MÄDCHEN AUSSCHAU GEHALTEN HABEN. WAS HAT SIE DARAN GEREIZT? Ich bin über die Schülervertretung in die Politik gekommen. Ich fand es toll, dass wir uns nicht alles von den Lehrern gefallen lassen mussten. Ich erinnere mich noch an einen Streit mit einer Englischlehrerin, ob das Briefgeheimnis auch für Zettel gilt, die im Unterricht hin- und hergereicht wurden. Mir ist schnell klar ge- worden, dass eine Partei der beste Ort ist, wenn man Einfluss nehmen will. WAS HAT SIE IN IHRER JUGEND POLITISCH GEPRÄGT? Meine erste politische Wahrnehmung war der scheinbar ewige Kanzler Kohl, der aus meiner Sicht alles Neue verhindert hat. Dann, mit der Bundestagswahl 1998, hat mich diese Wech- selstimmung angesteckt, auch wenn ich noch PERSÖNLICHKEITEN AUS HORN-LEHE nicht wählen durfte. Erstmals ging es um eine echte Alternative. Auf Bremer Ebene hat mich ganz klar die Bildungspolitik geprägt. Sie hat unter einer immer schlechter werdenden fi- nanziellen Ausstattung sehr gelitten. IHRE KARRIERE GEHT STEIL BERGAUF. WOHIN FÜHRT IHR WEG NOCH? Ich verfolge keinen Masterplan, aber war immer offen, Chancen, die sich mir geboten haben, auch zu ergreifen. Anscheinend war ich mehrmals zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber ich sehe in dieser Entwicklung auch eine Bestätigung für das, was ich bisher geleistet habe. Jetzt bin ich in einem Ressort mit ganz großen Aufgaben angekommen, da will ich es einfach gut machen. Zielen, Träumen und Plä- nen widme ich mich dann zu einem anderen Zeitpunkt. WAS SIND – GANZ KURZ GESAGT - IHRE AUFGABEN IM SOZIALRESSORT? JAN FRIES Staatsrat Jan Fries ist Staatsrat – und das mit gerade einmal 34 Jahren. Doch der Bremer, der am Gymnasium Horn sein Abitur abgelegt hat, ist in der Politik fast schon ein alter Hase. Bereits seit 18 Jahren ist der Diplom-Ökonom Mitglied der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ und mischt in der Politik auf Landesebene mit. Sein Weg zeigt steil nach oben. Nach Stationen als Finanzreferent im Vorstand des AStA der Uni Bremen und als Referatsleiter bei der Senatorin für Finanzen steht er nun an der Spitze des Sozialressorts. Seit Juli dieses Jahres leitet er die Behörde und ist Stellvertreter der Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne). Viel Zeit zur Einarbeitung in seinen neuen Job hatte der Hobbyläufer, der mittlerweile in der Neustadt wohnt, allerdings nicht. Angesichts der Flüchtlingskrise musste er schnell reagieren. TEXT & FOTOS | NORA BARON Ich verstehe meine Rolle als Scharnier zwischen Politik und Verwaltung, und bin Bindeglied zu den anderen Ressorts. Alle unsere Interessen – etwa gegenüber dem Bildungsressort, dem Rat- haus, Immobilien Bremen, dem Bauressort, der Finanzsenatorin – trage ich in diesen Häusern vor. Ich werbe für unsere Anliegen, überzeuge die Kolleginnen und Kollegen. Ich greife Initia- tiven aus dem Parlament auf und werbe für Mehrheiten für unsere Anliegen. Als Chef der Verwaltung muss ich zudem die Vorgänge im Hause im Blick behalten, organisatorische Än- derungsprozesse einleiten und begleiten. VIEL ZEIT ZUR EINGEWÖHNUNG IN IHR NEUES AMT HATTEN SIE ANGESICHTS DER FLÜCHTLINGSKRISE IM SOMMER NICHT… Es gab keine Eingewöhnungszeit, es war der Sprung ins kalte Wasser. Wir haben ein tolles, engagiertes und handlungsfähiges Team, das ist das A und O. Verwaltungsprozesse und Politik sind mir sehr vertraut, auch die handelnden Per- HORNER Magazin | November - Dezember 201555

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