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HORNER Magazin | September-Oktober 2015

HORNER Magazin | September - Oktober 201530 Kochen, kommunizieren und neue Leute ken- nenlernen: Eckhard, Markus, Franziska, Car- sten, Inga, Annika und Tadeuzc haben sich genau deswegen bei „Cookasa-Afterwork“ in Bremen angemeldet - und stehen nun in der kleinen Küche von Eckhard, um gemeinsam zu brutzeln und zu braten. Von der befürchteten unangenehmen Stille ist hier nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Es wird munter geplaudert. Woher kommst du, was machst du, warst du schon einmal bei „Cookasa“? Die sieben Bremer kennen sich gerade einmal eine halbe Stunde, da geht es schon so locker zu wie bei alten Freunden. „Es kommen doch meistens Leute zu- sammen, die einigermaßen gleich ticken“, sagt André Wollin, der die Internetplattform 2012 ge- gründet hat. Und der Horner muss es wissen. Immerhin 67 Mal hat er bereits hinter einem fremden Herd gestanden und ist damit der Spit- zenreiter unter den Küchensurfern. Viele ehe- malige Studenten sind bei den Koch-Events dabei, erzählt er, viele haben kreative Berufe und sind zwischen 20 und 40 Jahre alt. Doch auch 70-Jährige haben schon mitgemacht. „Man muss nur offen und kommunikativ sein und sich gerne mit fremden Menschen an einen Tisch setzen, dann ist das keine Frage des Al- ters. Die unterschiedliche Mischung macht es ja gerade interessant“, sagt er. Bei Eckhard in der Küche und auf seiner Dach- terrasse sind die Vorbereitungen voll im Gange: Bulgur-Kichererbsen-Burger mit Ofen-Kartoffeln und Salat stehen auf dem Plan. Jeder hilft, wo er kann und nebenbei bleibt noch genügend Zeit für ein Schwätzchen und einen Schluck Wein. Der Bulgur muss gekocht, das Gemüse und der Salat geschnippelt, die Kartoffeln ge- waschen und ebenfalls geschnitten werden, die Burger geformt und gebraten. Und wer bitte hat ein Rezept für eine Salatsoße im Kopf? Honig, Senf? Da muss Eckhard erst einmal in seiner Küche suchen. Alles da. „Hast du noch eine Schüssel für die Kartoffeln in deiner Küche? Und wie viele große Teller hast du?“ Der Gast- geber hilft und organisiert. Dass fremde Men- schen in seiner Küche wirbeln und hinter den Schranktüren nach Schüsseln suchen, in den Schubladen nach Besteck kramen und seinen Tisch draußen decken, macht dem Anwalt nichts aus. „Ich koche eher selten für mich al- leine. Da finde ich es schön, dass meine Küche auch mal genutzt wird“, sagt er und lacht. Von einem Freund hat der Norddeutsche nur Posi- tives von „Cookasa“ gehört und sich daraufhin selbst angemeldet. Prompt wurde er als Gast- geber auserkoren. Das geschieht – genau wie die Zusammensetzung der Gruppe und die Zu- teilung der Rollen – per Zufall. Wer sich ko- stenlos auf www.cookasa.com zu einem bestimmten Event angemeldet hat, erfährt einen Tag vorher, wo gekocht wird und wer sein Kochpartner ist. Neben dem Gastgeber gibt es ein Einkaufsteam, das für das Rezept und den Einkauf zuständig ist, einen Chefkoch, der die COOKASA - KÜCHENPARTY (Links) Einen Blick in das Rezept und weiter geht’s: Inga und Annika haben in Eckharts Küche alles im Griff. (Rechts) Bei „Cookasa“ packen alle mit an und schnippeln, kochen und brutzeln gemeinsam ein Essen Andre Wollin ist der Erfinder von „Cookasa“. Durch sein Internetportal hat der 33-jährige Horner nicht nur viele neue Leute und Küchen kennengelernt, sondern auch sein Verhältnis zu Lebensmitteln hat sich verändert.

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