HORNER Magazin | Juli - August 201520 EINE FAHRRADTOUR DURCH HORN-LEHE Die Strecke ist weder lang noch anspruchsvoll, dafür aber wun- derschön und perfekt für Familien geeignet. Denn selbst Fahr- radanfänger können die Tour ohne Probleme bewältigen, zudem gibt es jede Menge schöner Plätze für ein Picknick oder eine Ent- deckerpause. Startpunkt der Radtour ist die Horner Mühle. Die Länge und damit den Endpunkt kann jeder selbst wählen, je nach Zeit und Vorliebe. Denn einmal am Universum angekommen, ste- hen den Radlern alle Möglichkeiten offen. Ob Science Center, Uni- see, Bürgerpark, „Haus am Walde“, Minigolf beim „Platzhirsch“ oder das Blockland. Man kann sich ganz spontan entscheiden. Eine gute Wahl ist es gewiss. Wir starten an der Horner Mühle in Richtung der katholischen Kirche St. Georg – und lassen uns von der vierspurigen Leher Heerstraße nicht aus der Ruhe bringen. Gleich geht es ab in die Natur! Nur ein kleines Stück- chen fahren wir auf der Hauptstraße, dann biegen wir rechts in die Vor- straße ab. Hier ist es ruhig. Auf dem ehemaligen Handelsweg gibt es heute kaum Autoverkehr, und wir fahren vorbei an hübschen Einfamilienhäu- sern, bunten Reihenhäusern und gepflegten Vorgärten. Ganz am Anfang der Vorstraße liegt etwas versteckt der alte Hof Kaemena – und erinnert an die dörfliche Vergangenheit des Stadtteils, als die Vorstraße auf der Süd- seite lediglich mit Bauernhöfen besiedelt war. Kühe und Schweine laufen hier heute nicht mehr über die Straße, aufpassen muss man aber auf die anderen Radfahrer. Und davon gibt es hier einige. Kein Wunder, geht doch von der Vorstraße der Jan-Reimers-Wanderweg ab, einer der meistbefahrenen Radwege Bremens. Nachdem wir die Ab- zweigung und auch das Kopfsteinpflaster im hinteren Teil der Vorstraße hinter uns gelassen haben, wird es noch ruhiger. Wir biegen am Kinder- familienzentrum schräg links in eine kleine Straße, folgen dieser und fah- ren zwischen zwei Pollern hindurch auf einen kleinen Weg, der parallel zur Millstätter Straße verläuft. Dieser wirkt auf den ersten Blick wie ein Trampelpfad, entpuppt sich aber als wahre Augenweide. Den nicht befe- stigten kleinen Weg begrenzen auf der rechten Seite jede Menge Hek- kenrosen, auf der linken Seite bahnt sich ein kleines Bächlein seinen Weg. Am Ende der Straße biegen wir rechts in die Achterstraße ein, überque- ren die erste Ampel und fahren schräg rechts zwischen den Absperrungen hindurch über die Straßenbahn-Schienen in den Radweg hinein, einer wunderschönen Allee mit altem Baumbestand. Der 1,2 km lange Weg, der bei Radlern, Inlinern und Spaziergängern beliebt ist und besonders in den Sommermonaten stark frequentiert wird, führt direkt an der Kleinen Wümme entlang. Spätestens hier beginnt die Entspannung. Der vor eini- gen Jahren renaturierte Fluss und die umgestaltete Straße bieten eine wun- derschöne Kulisse, der Lärm der Stadt liegt weit entfernt – auch wenn er ab und an von der parallel verlaufenden Universitätsallee zu hören ist. Auf der rechten Seite blitzen die Gebäude der Universität Bremen zwi- schen dem Grün der Blätter hindurch und erinnern an den Wissen- schaftsstandort Horn.