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HORNER Magazin | Januar - Februar 2015

HORNER Magazin | Januar - Februar 201536 ÖKOLOGISCHES BAUEN & GESUNDES WOHNEN Moderne Formen mit natürlichen Baumaterialien sind nicht unmöglich und bestechen durch klare und dennoch behagliche Eigenschaften Es ist kalt und dunkel draußen, schon beim Blick aus dem Fenster fröstelt man – drinnen im Haus ist es hell, warm und gemütlich. Gerade jetzt in der dunklen und kalten Jahreszeit ist man besonders gerne daheim. In keiner anderen Zeit schätzt man die Geborgenheit und Behaglichkeit der eigenen vier Wände mehr. Ein kuscheliges Nest für die ganze Familie soll es sein, ein Zufluchtsort vor allem, was die Welt draußen uns abverlangt. Deshalb soll es richtig schön sein daheim! Man gibt sich Mühe bei der Ausgestaltung der Räume, macht sich Gedanken zur Dekoration und farb- lichen Gestaltung. Was passt zusammen? Was fehlt noch? Was muss weg? Man möchte sich wohlfühlen, aber es soll auch vorzeigbar sein, wenn Be- such kommt, unsere Individualität unterstreichen und sichtbar machen. Das Zuhause ist der wichtigste Ort für die Familie, hier soll jeder sich gut und sicher und beschützt fühlen, es ist der Platz, an dem man sich erho- len und jeder zu sich selbst kommen kann. Doch mit diesem Wunsch wächst auch das individuelle Bedürfnis, in einer gesunden und natürli- chen Umgebung zu Hause zu sein. Gut für die Familie, aber auch gut für die Umwelt. „Homing“ ist ein Schlagwort unserer Tage: Es beschreibt eine Lebensart, bei der das eigene Zuhause zum sozialen Lebensmittelpunkt wird. Men- schen, die „Homing“ betreiben, verabreden sich reihum zu Hause und gehen dort ihren Freizeitbeschäftigungen nach, anstatt sich zum Beispiel in Gaststätten oder Diskotheken zu verabreden. Es wird gemeinsam ge- kocht und gegessen, Spieleabende finden statt, Filme werden gemeinsam angeschaut. Der Begriff wurde Anfang der 2000er Jahre geprägt und hat „Cocooning“ (den Rückzug in das häusliche Privatleben, in den kleinen, überschaubaren Lebenskreis wie in einen Kokon), das die amerikanische Trendforscherin Faith Popcorn schon in den späten 1980er Jahren ver- wendete, abgelöst. Dem Trend folgte schnell die Wirtschaft – neue Pro- dukte kamen und kommen auf den Markt, namhafte Designer und Modefirmen begannen, auch Möbel, Stoffe, Teppiche, Wandfarben und Wohnaccessoires zu entwerfen und zu gestalten. Der Markt wuchs und wächst weiter, folgend der Bereitschaft, mehr Geld für das Daheim aus- zugeben. Die persönliche Wohnumgebung hat also an Bedeutung gewonnen und gewinnt noch immer dazu. Die Wände, die Möbel, die Böden – alle Ein- richtungsgegenstände und verwendeten Materialien sollen schön und mo- dern sein und harmonieren. Aber es gibt noch einen weiteren Trend: Wir wollen auch möglichst natürlich, umweltbewusst und -gerecht und nicht zuletzt gesund wohnen. Begriffe wie Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Re- cycling, Emissionswerte, CO2-Ausstoß und Wertschöpfungskette sind längst in unserem Sprachgebrauch und Bewusstsein verankert. Unser Kon- sumverhalten orientiert sich daran, beim alltäglichen Lebensmitteleinkauf wie beim Mode-Shopping aber eben auch beim Bau und Umbau sowie der Gestaltung unseres Zuhauses. Wir möchten der Umwelt gerecht wer- den, aber auch unserer Gesundheit und unserem körperlichen Wohlbe- finden. Aber hat sich unser Nachfrageverhalten in diesem Bereich denn nun wirklich spürbar verändert? TEXT | ANKE JUCKENHÖFEL

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