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HORNER Magazin | März-April 2014

HORNER Magazin | März - April 201418 Nach einer aufwendigen Suche nach Inve- storen erwirbt die Albrecht Immobilienver- waltung das Grundstück an der Leher Heerstraße mit der Auflage, das Landhaus Louisenthal im Sinne des Denkmalschutzes zu erhalten und zu sanieren. Der benach- barte Bölkenhof hingegen wird abgerissen und 2008 ein Discounter an dessen Stelle errichtet. Durch die Vermittlung der Mak- lerfirma Robert C. Spieß erhält das Archi- tekturbüro architekten schomers.schürmann den Auftrag für eine Machbarkeitsstudie. Die Sanierungsarbeiten am Landhaus Loui- senthal unter der Leitung des Architekten Rainer Schürmann erweisen sich als äu- ßerst aufwendig. Mit jeder Maßnahme zeigt sich weitere marode Bausubstanz. „Bei dem ursprünglichen Bau wurde sehr solide gearbeitet, leider sind in der jüngeren Ver- gangenheit durch das Flickwerk mit fal- schen Baumaterialien viele Schäden entstanden“, bemängelt der Architekt. Klar ist, die komplette Dachkonstruktion ist ma- rode und muss erneuert werden. Nur, sind die Wände in ihrem heutigen Zustand trag- fähig genug für diese neue Dachkonstruk- tion und als wie stabil erweist sich das Fundament des Landhauses? Architekt Rai- ner Schürmann geht mit seinem Team den Dingen im wahrsten Sinne auf den Grund. Man gräbt Löcher – viele Löcher, erst einen Meter tief, und legt das alte Backsteinfun- dament des Landsitzes frei. Dann noch einen Meter. Jetzt stößt man auch auf die ursprünglichen Grundmauern des aus dem 17. Jahrhundert stammenden Schafstalls. Der Statiker attestiert einen soliden Ein- druck des Fundaments. Die Wände hingegen genügen den stati- schen Anforderungen nicht. Eine Tragkonstruktion soll die instabilen Wandpfosten ersetzen. Das Hauptziel aller Beteiligten – darin stimmen der Eigentümer, der Architekt und die Denk- malschutzbehörde überein – ist, soviel wie möglich von der alten Substanz zu sichern, um den originären Eindruck des Gebäudes zu erhalten. Unter Mithilfe von Herrn Robert Lemmen von der Bremer Stadtplanung und dem Denkmalpfleger Prof. Dr. Georg Skalecki wird schließlich ein Konzept entwickelt, welches dem jetzt realisierten Projekt zugrunde liegt. Die Leitidee des Entwurfes orientiert sich an den historischen Gebäudekonstellationen der Gutshöfe und Landhäuser Bremens zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Geplant ist im unteren Be- reich eine großzügige, ca. 70 Quadratmeter große Diele. Um den ursprünglichen Charakter auch im Inneren zu wahren, soll diese eine sicht- bare Holzbalkendecke erhalten. Des Weiteren wird das neue Gebäude über drei Büros und einen Aufenthaltsraum verfügen. So es sich rea- lisieren lässt, sollen die alten, sorgsam gesi- cherten Wandmedaillons, die historischen Fenster nebst der ursprünglichen Haustür und die verzierten Säulenköpfe in den Neubau wie- der integriert werden. Der Bezug zur Geschichte soll, soweit es geht, gewahrt bleiben. Nachdem erst eine Gastronomie Interesse an der Nutzung des neuen Gebäudes gezeigt hatte, sich dann aber aufgrund der engen Rahmenbedin- gungen durch den Denkmalschutz wieder zu- rückzog, war es erst schwierig, einen neuen Interessenten für die Immobilie zu finden. Letzt- lich kam man mit der Stadt überein, das Orts- amt Horn-Lehe künftig im neuen Landhaus Louisenthal zu beheimaten. Mit dieser Lösung zeigten sich beide Seiten äußerst zufrieden. Erst bei der gemeinsamen Besichtigung der Baustelle sieht man die Fortschritte, die sonst hinter der alten Fassade verborgen sind. Archi- tekt Rainer Schürmann: „Es geht alles gut voran und wir liegen perfekt im Zeitplan. Wenn alles so weiterläuft, wird das Ortsamt wie geplant Ende Juni 2014 hier einziehen können.“ Auch die beiden Ortsamts- mitarbeiterinnen Jessica Jagusch und Maren Gagelmann erhalten Gelegenheit, sich auf der Baustelle umzuschauen. Mithilfe des Bau- planes und ein wenig Fantasie gewinnen sie so den ersten Eindruck ihrer neuen Arbeitsstätte und packen gedanklich schon mal die Um- zugskartons. LANDHAUS LOUISENTHAL Der Neubau Sanierungsarbeiten Noch ist eine Menge zu tun - ein Blick auf die freigelegte Hinterfassade und das Dachgebälk

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