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HORNER Magazin | Januar-Februar 2014

HORNER Magazin | Januar - Februar 2014 41 Einen Termin mit einer Hebamme zu be- kommen, wenn man nicht gerade selbst schwanger ist, ist gar nicht so einfach, denn der Arbeitsalltag einer freien Geburtshelfe- rin ist alles andere als Routine. Lena Rein- king, Hebamme im Geburtshaus Schwach- hausen, vereinbart vormittags Termine, die im Geburtshaus stattfinden, danach kom- men dann die Hausbesuche dran. „Ob ein typischer Arbeitstag am Ende so stattfindet, wie man ihn plant, ist immer so eine Frage“, sagt Lena, denn Babys schauen weder auf den Kalender noch auf die Uhrzeit. Die psy- chische und körperliche Belastung ist hoch. Wenn man abends mit dem Bereitschaftste- lefon neben sich ins Bett geht, weiß man nie, ob und wie lange man schlafen kann. Es kann vorkommen, dass mehrere Tage hin- tereinander nachts Babys zur Welt kom- men, da bleibt einem manchmal nur ein Tag, um wieder Kraft zu schöpfen. Auch wenn das mit der Familie und der Freizeit oft schwer vereinbar ist, sagt Lena strah- lend: „Aber wir lieben alle unseren Beruf!“ Zu ihrer Berufswahl ist Lena mit 18 Jahren ge- kommen. Damals lag ihre Mutter aufgrund einer Krebserkrankung in einer Frauenklinik und Lena bekam Kontakt zu den Hebammen- schülerinnen, die auf der Station gelernt haben. Nachdem sie nach dem Abitur ein freiwilliges soziales Jahr in der Chirurgie des Kranken- hauses absolvierte, wusste sie: „Ich möchte Verantwortung tragen, und ich möchte mit Frauen arbeiten“. Die Arbeit mit Frauen steht im Hebammenbe- ruf tatsächlich im Vordergrund, auch wenn sich am Ende doch alles um ein niedliches Baby dreht. Eine vertraute Hebamme gibt einer wer- denden Mutter Sicherheit, gemeinsam können sie das Kind auf die Welt bringen. Dabei wird vor allem die Selbstbestimmung der Mutter nicht außer Acht gelassen. „Ich sehe mich nicht als diejenige, die das Kind entbindet, ich unterstütze die Mutter“, erklärt Lena. „Die Geburt ist ein natürlicher Vorgang – Frauen können gebären!“ Während der Schwangerschaftsvorsorge hat die werdende Mutter Zeit, sich Gedanken zu machen, ob sie lieber in persönlicher Atmosphäre gebären Das Geburtshaus Schwachhausen Die persönliche Betreuung der Mutter durch eine freie Hebamme und der sanfte Weg ins Leben Hebamme Lena Reinking vom Geburtshaus Schwachhausen. Das Geburtshaus hat einen wohnlich-gemütli- chen Charakter. Im Treppenhaus hängen un- zählige Bilder von Babys, die dort das Licht der Welt erblickt haben. Das sonnengelbe Geburtshaus sieht man schon von der Schwachhauser Heerstraße aus leuchten TEXT & FOTOS | SILKE STAPENHORST

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