HORNER Magazin | April - Mai 20136 „ch hab’s ja immer gesagt“, klagte meine Freundin, als sie neulich zum Braunen-Kohl-Essen kam. „Geld verdirbt den Charakter.“ – „Nanu, Rike“, fragte ich überrascht, „hast du im Lotto gewonnen?“ Aber sie hörte gar nicht hin. „Alles Egoisten“, fluchte sie. „Und je mehr sie haben, desto rücksichtslo- ser werden sie.“ Ich dachte erst, Rike meinte ihren Schwiegersohn, der sich den neuen großen VW gekauft hat und seine Frau jetzt mit dem kleinen Volvo abspeist. Obwohl die die Kinder fährt. Aber dann fing sie von Oberneuland an. Dem Millionendorf, wie sie es nennt, seitdem die im letzten Herbst diese Eine-Million-Krokusse- für-Oberneuland-Aktion an der Franz-Schütte-Allee hatten. In Oberneuland müsse es eben immer gleich um Millionen gehen, hat Rike damals gesagt. „Tausende Krokusse“ reiche da als Motto ein- fach nicht aus. Jetzt ärgert Rike sich über die Machenschaften der Zukunftswerk- statt. „Ada“, schubst sie mich an. „Wie die gegen den Supermarkt in der Mühlenfeldstraße sind, das hat doch System! Ja, was glaubst du denn, warum auf der Sitzung, wo darüber diskutiert wurde, nur alte Leute saßen? Weil die Jungen ganz logisch für einen schicken neuen Laden wären. Aber die Alten wollen das nicht. Eine richtige Mafia ist das. Und das kommt vom Geld, sage ich dir!“ Verständnislos drehe ich mich zu Rike. „Sag mal, kann es sein, dass du neidisch auf die Oberneulander bist? Du hast dich neulich schon so aufgeregt, als die zum Stadtteil wurden. Und dass sie ihr Ortsamt nicht mit unserem zusammenlegen wollen. Dauernd kämen die sich in ihrem Millionendorf wie was Besseres vor, hast du gesagt.“ – „Tun sie ja auch!“, fiel Rike mir ins Wort. „Dabei haben wir so ‘nen modernen Stadtteil mit Straßenbahn und allem Pipapo. Aber das Geld sitzt in Oberneuland.“ „Die haben auch ihre Probleme“, sagte ich. „Denk nur an ihren Kir- chenvorplatz. Bis die mal wissen, was für’n Gedöns da hin soll, haben wir hier das schönste Kulturzentrum aus dem Boden ge- stampft.“ – „Au ja, Ada“, schwärmte sie auf einmal. „Ich war neu- lich schon im Bastelgeschäft. Aber Malfarben sind ja so teuer. Du, wenn ich Geld hätte, ich würde nicht nur groß in die Kunst einstei- gen, ich würd dem Kulturraum auch dick was spenden. Aber so ‘ne Ausstellung wie die jetzt ganz in Rot, die hätte ich nicht durchge- hen lassen. Das hätte Grün oder Blau sein müssen. Ach, Geld zu haben, muss was Wunderbares sein. Man kann ja viel mehr mitbe- stimmen in der Welt.“ Herzlichst, Ihre von Ada Meyerdiercks GEHORNTES I FRISCH GEMISCHTES AUS HORN-LEHE Paddeln gegen den Strom Unter diesem Titel bietet die Stiftung NordWest Natur mit dem TV Li- lienthal am 21. April eine gewässerökologische Flusserkundung an. Von 10.30 Uhr bis ca. 14.00 Uhr sind Paddel- und Naturfreunde herzlich ein- geladen, gemeinsam unter Anleitung die Wümme zu erkunden (Start und Ziel: Schleuse Kuhsiel). Die Tour bietet jedem die Möglichkeit, mit dem Fluss auf Tuchfühlung zu gehen: Vom Fluss aus zeigt das Natur- schutzgebiet ein ganz eigenes Gesicht - ungewohnt für die, die diese Landschaft nur vom Deich aus kennen. Auffällig ist die starke Strömung beim "Paddeln gegen den Strom" - was dies mit der Weservertiefung zu tun, welche Folgen es für Tiere und Pflanzen hat und weitere Themen zu der Landschaft werden auf dieser Tour erläutert. Die Teilnahme kostet 15 Euro. Anmeldung bitte bis 16. April bei der Stiftung NordWest Natur unter Telefon (0421) 71 006 (oder per Email unter info@nordwest- natur.de). www.nordwest-natur.de Die Stiftung NordWest Natur bringt Interessierten die Wümme am 21. April auf dem Wasserweg näher Wir helfen Ihnen im Trauerfall und bei der Bestattungsvorsorge Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung Tel. 2120 47 Tag und Nacht Beerdigungs-Institut Bohlken und Engelhardt AM RIENSBERG Friedhofstraße 16 · 28213 Bremen www.bohlken-engelhardt.de