HORNER MAGAZIN | April-Mai 2013

DER BAUMFLÜSTERER HORNER Magazin | April - Mai 2013 37 Jorge Correia Gartenpflege - und Gestaltung, Pflasterungen, Pergolabau, Brunnen spülen & schlagen Am Hilgeskamp 4 | 28325 Bremen Tel | Fax 0421 45 07 82 Mobil 0160 92 170 575 e-Mail info@jorge-correia.de „ie sind ja ein richtiger Baumflüsterer“, sagte eine naturlie- bende Kundin, als sie an der Baumuntersuchung ihrer alten Eiche durch den vereidigten Baumsachverständigen und Gartenbau-Ingenieur Andreas Block-Daniel teilnahm. Die- ses Kompliment, der sanfte Umgang mit dem Lebewesen Baum, wurde zu Block-Daniels Philosophie. Bäume unterliegen der Verkehrssicherungspflicht - von diesen Bäumen darf keine Gefahr für Dritte ausgehen – also sind Bäume regelmäßig zu kontrollieren und zusätzlich eingehend zu untersuchen. Diese Arbeiten führt der Baumflüsterer Block-Daniel feinfühlig aus. „Bäume sind ehr- lich und haben eine klare Körpersprache. Wenn ich diese verstehe, er- zählen mir die Bäume ihre individuelle Geschichte und ich verstehe, ob Probleme mit der Vitalität, der Stand- und Bruchsicherheit vorhanden sind.“ „Zwischen Vitalität, Lebenskraft und Verkehrssicherheit ist zu unter- scheiden. Die 800 Jahre alte Linde vor der Horner Kirche treibt immer wieder aus, weist somit eine gute Vitalität auf. Die zahlreichen Kronen- sicherungen, Gurtbänder und Höhlungen belegen aber eindeutig, dass die Verkehrssicherheit stark eingeschränkt ist. Andererseits kann ein bis- lang vitaler Baum innerhalb eines Jahres absterben, aber bis die Stand- und Bruchsicherheit nicht mehr vorhanden ist, kann es dann noch meh- rere Jahre dauern.“ Viele Vorgänge im Baum sind natürlicher Art, viele entstehen aber durch äußere Einflüsse. Ein toter Ast im unteren Schat- ten-Kronenbereich stellt meist einen natürlichen Vorgang dar, ein toter Ast im oberen Licht-Kronenbereich weist auf ein Problem hin. Aber Ge- fahren können von beiden ausgehen. „Bäume arbeiten wirtschaftlich: Kostet ein Ast einem Baum mehr, als er einbringt, wird er langsam, aber sicher vom Baum nicht mehr versorgt und nach dem Absterben abge- stoßen.“ Zur visuellen Kontrolle eines Baums gehört auch die Klangprobe mit dem Schonhammer - zumindest im unteren Stamm und Stammfuß-/Wur- zelbereich. Über den Klang des Holzes lassen sich innenliegende Faul- stellen und Höhlungen nachweisen. Klingt der Ton vollholzig, sind in der Regel keine Schäden vorhanden. Dumpfer Klang weist auf Fäulnis hin, hohler Klang auf Höhlungen. Liegt ein auffälliger Klang vor, sind weitergehende Untersuchungen mit diagnostischen Geräten notwendig. Analog zur Ultraschalluntersuchung bei uns Menschen lassen sich Schalltomogramme an Bäumen erstellen. Hier wird die unterschiedli- Andreas Block-Daniel ist „Der Baumflüsterer“ che Schalllaufzeit im Holz genutzt, um vorhandene innenliegende De- fekte aufzuzeigen. Es können auch, ähnlich wie bei Punktionen, Bohr- widerstandsmessungen mit einer 2,8 mm dicken und 50 cm langen Bohrnadel durchgeführt werden. Hierbei werden die Kräfte für die Dre- Dipl.-Ing. Andreas Block-Daniel weiß über Bäume und deren „Innenleben“ genau Bescheid S

HORNER MAGAZIN | April-Mai 2013

Pages