Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

HORNER MAGAZIN | Februar-März 2013

HORNER Magazin | Februar - März 20132424 Wenn ein Medienprofi wie Arnd Zeigler einem Buch das Prädikat „Weltklasse“ verleiht, dann ist das technisch gesehen schon ein Ritter- schlag. Wenn jemand, der einem nicht gerade nahesteht, schreibt: „Ich habe dein Buch in einem Rutsch verschlungen und dabei viel ge- lacht“, dann scheint man auch in der Wirkung den richtigen Ton getroffen zu haben. Diese und unzählige weitere positive Stimmen hat der ehemalige Werder-Chef Jürgen L. Born auf seine im November erschienene Biografie er- halten. Dabei hatte Born anfangs gar nicht ge- plant, seine Lebensgeschichte zu ver- öffentlichen. Das Werk, das in vielen Bremer Buchhandlungen mittlerweile die Verkaufsli- sten anführt, ist eher aus Zufällen heraus ent- standen. Schon ein Blick auf die ersten Zeilen genügt und man weiß: Hier wird es lustig zur Sache Jürgen L. Born erhält großen Zuspruch auf seine völlig unbornierte Biografie Mit Humor und Gelassenheit durch die Abenteuer des Lebens gehen. Born ist nicht angetreten, um mit jenen abzurechnen, die vor fast vier Jahren seinen Ruf als Vorsitzender der Geschäftsführung von Werder Bremen schädigen wollten. Zu Un- recht, wie sich bekanntermaßen kurz darauf herausstellte. Heute blickt Born relativ gelas- sen auf die Angelegenheit zurück. In den 35 Jahren, die er als Banker in Südamerika tätig war, hat er Intrigen ganz anderen Kalibers er- lebt. Und von den Abenteuern aus eben dieser Zeit wollte er vor allem berichten. Doch zunächst geht es los mit einer Reihe von Kindheitserlebnissen, die nicht nur die Alters- genossen Borns berühren dürften, sondern auch viele junge Leser. Bremen in den entbeh- rungsreichen Nachkriegsjahren. Um nicht zu erfrieren, mussten Kohlen geklaut werden.Aus Kartoffelschalen wurde Suppe gekocht, weil der Hunger oft unerträglich war. Schon als Sechsjähriger half Jürgen L. Born, dessen Vater noch wenige Tage nach dem Krieg von russischen Soldaten erschossen wurde, beim Steineklopfen. Später, im Jugendalter, ma- lochte er im Akkord beim Wohnungsbau in der Vahr. Es klingt leicht, wie der bekennende Horner über die mühevollen Jahre des Aufbaus plau- dert. Doch ganz sicher haben die bitteren Er- fahrungen aus dieser Zeit dazu beigetragen, dass er trotz seines beruflichen Erfolgs und seiner Popularität bis heute auf dem Teppich geblieben ist. Völlig unborniert gibt Jürgen L. Born kleine und große Peinlichkeiten von sei- nem Heranwachsen preis. Pleiten, Pech und Pannen seien schließlich das Salz in der Suppe des Lebens, formuliert er selbstironisch. Was ist also dabei, von der Fünf in Kunst zu be- richten, die für die komplette Dauer der Schul- Haben als Autorenteam den Nerv der Leser getroffen: Jürgen L. Born (links) und Michael Kruse TEXT | ELISABETH GÄNGER

Pages