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HORNER MAGAZIN | Oktober-November 2012

HORNER Magazin | Oktober-November 201232 gehe ab.“ Vorsichtig habe Erika Nola nachgefragt, ob die Sterbende denn damit einverstanden sei. „Selbstverständlich“, lautete die Antwort. „Alles war gut so, wie es war. Ich muss es nicht noch mal erleben.“ Die Frau starb wenige Tage nach dem Gespräch. Ein würdevoller Abschied, findet Erika Nola, die am Bett der Verstorbenen noch Totenwache hal- ten konnte. Sie weiß aus unzähligen Fällen, wie gut es für den Betroffenen und seine Angehörigen ist, bewusst und friedlich zu sterben. Hört sie von einem schwer Kranken den Wunsch, er würde am liebsten einfach tot umfallen, dann regt sie ihn an zu überlegen, wie es seinen Angehörigen damit gehen würde und ob es nicht gut wäre, Zeit zu haben, um voneinander Abschied zu nehmen. Sie selbst kam 1988 zur Hospizarbeit, nachdem ihre Mutter, vom Per- sonal weitgehend ignoriert, in einem Krankenhaus gestorben war. An- geregt durch das Engagement der Journalistin Renate Wiedemann, eine der frühen Förderinnen der Hospizarbeit in Deutschland, unterstützte auch Erika Nola schon bald die Hospizbewegung. Neben ihrer Berufs- tätigkeit nahm sie an Kursen zur ehrenamtlichen Begleitung teil und brachte den Hospizgedanken auch strategisch in Bremen voran. Zu- sammen mit neun anderen Mitgliedern gründete sie im Juli 1997 schließ- lich Hospiz Horn e.V.. Mittel gab es kaum, lediglich ein beschränktes Budget von der Stadt für Sachkosten und einen Raum, den die evange- lische Kirchengemeinde in der Horner Heerstraße zur Verfügung stellte. Noch im selben Jahr gewann der Verein die Bremer Heimstiftung als Kooperationspartner und dehnte seine Tätigkeiten von dem anfängli- chen Projekt „Sterbebegleitung in Altenwohn- und Pflegeheimen“ immer weiter aus. Neben der ambulanten Sterbebegleitung bietet Hospiz Horn viele wei- tere Leistungen an, darunter themenspezifische Beratungen für Ange- hörige von Sterbenden und schwer Erkrankten. Auch Kinder, die einen Verlust erlitten haben, erhalten sensible Unterstützung, etwa durch Ein- zelgespräche oder systemische Familienberatung. Wer dazu beitragen möchte, dass die vielen Ehrenamtlichen ihr gesell- schaftliches Engagement auch in Zukunft in so umfangreicher Form be- treiben können, sollte über eine Mitgliedschaft oder eine Spende an den als gemeinnützig anerkannten Verein nachdenken. Eine unterhaltsame und kulturell anspruchsvolle Gelegenheit der Unterstützung bietet sich auch am Sonnabend, 22. September. Anlässlich des 15. Jubiläums von Hospiz Horn gibt es in der Horner Kirche eine Benefizveranstaltung unter dem Motto „Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter“. Im Rahmen einer Shakespeare-Lesung mit Musik wird ab 20 Uhr der Chor Plan b unter der Leitung von Marco Nola zu hören sein. www.Hospiz-Horn.de HOSPITZ HORN

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