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HORNER Magazin | 02.2012

HORNER Magazin | 02. 201242 nders als bei seinen beiden Brüdern Karl-Heinz und Michael, die als ehe- malige Spieler der Deutschen Fuß- ballnationalmannschaft das Runde ins Eckige geschossen haben, ist sein Ball auf dem Platz ein paar Nummern kleiner. Wolfgang Rummenigge ist passionierter Golfspieler und seit fünf Jahren Geschäftsführer des Club zur Vahr in der Bürgermeister-Spitta-Allee. Er hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit seiner Fa- milie in Bremen. Doch wie kam der Sohn einer fußballbegeisterten Familie zum Golf und was hat den gebürtigen Ostwestfalen zu uns in den Norden verschlagen? Das und viel mehr haben wir in einem persönlichen Gespräch mit ihm er- fahren. Herr Rummenigge, Ihre Heimatstadt ist Lippstadt. Großer Fan sind Sie jedoch von Bayern München. Das Ruhrgebiet mit Schalke und Borussia Dortmund liegt doch eigentlich viel näher!? In der Tat war mein Vater begeisterter Schalker und so habe ich während meiner Kindheit und Jugend viel Zeit im Schalker Stadion verbracht – wir hatten sogar eine Dauerkarte. Mit acht Jahren habe ich dann auch mit dem Fußball- spielen begonnen und war bis 32 aktiv bei Bo- russia Lippstadt, wo ich meinen damaligen Job und den Sport zeitlich optimal verbinden konnte. Als jedoch mein jüngerer Bruder Karl- Heinz 1974 entdeckt wurde und zum amtieren- den Deutschen Meister FC Bayern München wechselte, habe ich mich fantechnisch solida- risiert. Und unser jüngster Bruder Michael ist ihm einige Jahre später zu Bayern München ge- folgt. Heute spielen Sie begeistert Golf – wann haben Sie diese Leidenschaft entdeckt? Als ich nicht mehr aktiv Fußball gespielt habe, gründete ich in Lippstadt 1984 einen Tennis- Club und eröffnete außerdem mit meinem Bru- der Karl-Heinz zusammen ein Sportgeschäft. Doch einige Zeit später wurde der erste Golf- Club in Lippstadt bautechnisch angedacht und ich befand mich im Findungsteam. Auf der neuen 27-Loch-Anlage habe ich mich erst eh- renamtlich als Platzwart und Spielführer im Vorstand betätigt, später kam dann das Club- management hinzu. Bis heute ist mein Faible fürs Golfspielen ungebrochen! Vor fünf Jahren sind Sie vom heimischen Lippstadt beruflich nach Bremen gewech- selt. Gab es hier einen besonderen Anreiz und sind Sie gut im Norden „angekom- men“? Die Position als Geschäftsführer im Club zur Vahr war ein sehr interessantes Stellenangebot, zu dem konnte ich nicht nein sagen! Mit seiner zentralen Lage und mit über 4.000 Mitgliedern verfügt der Club zur Vahr über besondere Ge- gebenheiten, die mich sofort angesprochen haben. Natürlich war der Umzug auch ein Sprung ins kalte Wasser, aber über den Sport lernt man glücklicherweise immer schnell viele Menschen kennen, sodass wir mittler- weile einen sehr netten Freundeskreis in Bre- men haben. Apropos Freunde: Mit diesen startet der Bremer aktuell in die eine oder andere schöne Kohlfahrt. Sind Sie als gebürtiger Ostwestfale bei einem zünftigen Grünkohl- essen gern dabei? (lacht) Natürlich habe ich auch schon regel- mäßig in meiner Heimatstadt Grünkohl ge- nossen, aber zugegebenermaßen wird hier ja ein richtiger Event daraus gemacht. Da geht es ja ganz schön feucht und fröhlich zu! Der Club zur Vahr besteht schon seit über hundert Jahren. Welche neuen Ideen haben Sie in den Verein einfließen lassen? Da der Club auch schon vor meiner Ankunft über eine sehr gute Grundstruktur verfügte, konnte ich optimal darauf aufbauen. Vor allen Dingen sportabteilungsübergreifendeAktionen kamen ins Rollen. So haben wir vor vier Jah- ren den Lauftreff gegründet mit dem Ziel, den New York-Marathon mitzulaufen. Ein gutes Jahr später war es so weit: am 1. November 2009 sind dort 28 Leute mitgelaufen – und jeder kam ins Ziel! Weiterhin haben wir das Angebot für ältere Clubmitglieder ausgebaut. Wir organisieren Ausflüge nach Garlstedt, es gibt Filmvorträge von den Reisen unserer Mitglieder sowie Bridgeturniere. Weiterhin besuchen wir Auf- tritte des Schauspielers Benedikt Vermeer vom Literaturkeller, um nur einige zu nennen. Ganz neu ist unser Brain-Walking-Treff, welcher im Grundsatz ähnlich wie das Nordic Walking ist. Doch es werden bewusst Laufpausen einge- legt, in denen das Gedächtnis trainiert wird. Für die Kinder wurde der Kinderspielkreis für Minis bis drei Jahre gegründet und wir bieten weiterführende Angebote an, wie Kindertur- nen neben Hockey, Tennis und Golf. Das Her- anführen an die Sportarten geht natürlich auf sehr spielerische und oftmals lustige Art von statten. Begeistert sind die Kinder auch von unserem beheizten Outdoor-Schwimmbecken, in dem regelmäßig verschiedene Kurse statt- finden. Das geht ja weit über das Angebot der vier Hauptsportarten Golf, Hockey, Tennis und Tontaubenschießen hinaus. Liegt in der nächsten Zeit im Club zur Vahr etwas Be- sonderes an? Ja, wir feiern in diesem Jahr das 50jährige Be- stehen unseres Golfplatzes in Garlstedt. Hierzu A BÜRGER IN HORN | WOLFGANG RUMMENIGGE planen wir entsprechende Festivitäten, die nach den Sommerferien stattfinden sollen. Au- ßerdem wird sicherlich noch das eine oder an- dere Turnier ausgetragen. Turniere sind ja gerade auch bei Kindern sehr beliebt. Können Sie sich über genug aktive Teenager im Verein freuen? Viele Vereine haben ja durchaus mit Nachwuchs- problemen zu kämpfen. Als bewusst familienfreundlicher Country- Club möchten wir die Kinder gerne schon möglichst früh in das Vereinsleben integrieren. So gibt es einen Golf-, Tennis-, und Hockey- Kindergarten, der unter anderem von unseren Trainern betreut wird. Wir haben extra einen Tennis- und Hockeyplatz mit Kunstrasen an- gelegt und bieten weiterhin regelmäßig statt- findende Sport-Camps für Kinder und Jugendliche an. Außerdem ist schon bei den Kleinsten das Kinderturnen sehr beliebt und in Folge dessen haben wir den gymnastischen Bereich für Kinder und Jugendliche ausgebaut. Wie schon erwähnt, ist das Angebot für Kin- der in unserem beheizten Schwimmbecken äu- ßerst vielfältig – vom Seepferdchen bis zum Goldabzeichen. Sie und Ihre Brüder haben auch alle Kin- der. Wie halten Sie über die großen Entfer- nungen den Kontakt? In der Tat sieht man sich nicht mehr ganz so regelmäßig wie früher, als die Kinder noch kleiner waren und viele Familienfeste wie Tau- fen und Konfirmationen gefeiert wurden. Trotzdem reisen wir regelmäßig nach Mün- chen, wo wir meinen Sohn und Karl-Heinz treffen und auch alte Freunde. Michael sehen wir natürlich auch – er wohnt in Dortmund und betreibt in Münster eine Fußball-Soccer-Halle. Aber zum Glück kann man den Kontakt heute auch gut per Telefon oder E-Mail pflegen! Die Abschlussfrage: Wo gucken Sie in Bremen als bekennender Bayern-Fan am 21. April Werder - Bayern München? (schmunzelt) Ganz diplomatisch zuhause im Fernsehen… Vielen Dank für das Interview! www.clubzurvahr.de TEXT & FOTO | ANNETTE RAUBER