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HORNER Magazin | 02.2012

EINFACH LECKER | PIEKFEINE BRÄNDE pfel, Birnen, Zwetschgen – beliebtes Obst für feine Obstkuchen oder Kompott. Doch seit November 2011 wird in der Bremer Überseestadt mit Obst nicht gebacken, sondern gebrannt. Und zwar nicht wie meistens von einem Mann, son- dern einer Frau: Die Bremer Unternehmerin Birgitta Rust hat in der Hansestadt die erste Manufaktur für edle Brände in höchster Qua- lität geschaffen. „Warum müssen Obstbrände immer aus Süddeutschland, Österreich oder Südtirol stammen? Im Alten Land zwischen Hamburg und Bremen gibt es reichlich gutes Obst, das wir zur Weiterverarbeitung bestens nutzen können“, erklärt Birgitta Rust und machte es sich seinerzeit zur Profession, das diffizile Handwerk des Obstbrennens zu erler- nen. Mittlerweile beliefert sie neben gehobe- ner Gastronomie, Clubs und Feinkostläden auch anspruchsvolle Häuser wie das Hotel Louis C. Jacob in Hamburg an der Elbchaus- see. Doch der Weg zur eigenen Brennerei war nicht ganz einfach für die Unternehmerin. Erstens in einer Männerdomäne und zweitens als Quer- einsteigerin wurde sie anfangs nicht nur von den Kollegen belächelt, sondern auch von der Gesellenprüfung wegen mangelnder Berufser- fahrung ausgeschlossen. Doch nach ausrei- chend gesammelter praktischer Erfahrung in renommierten Brennereien in Österreich, Süd- tirol und dem Schwarzwald bestand sie schließlich als fast einzige Frau die Prüfung zur Brennerin. In ihrer geschmackvoll eingerichteten Manu- faktur kann das Auge getrost mitessen, pardon, - trinken. In einemAmbiente mit viel Glas und altem Holz hat Birgitta Rust ein umfassendes Angebot parat: Piekfeine Brände gibt es in den Sorten Mirabelle, Zwetschge, Williamsbirne, Aprikose, Schlehe, Quitte, Waldhimbeere und Hagebutte. Letztere stammen authentisch nor- disch von Sträuchern auf Sylt und befinden sich in der Fertigstellung. Und kaum gestartet, hat sie mit ihrem Quitten- und Schlehenbrand auch schon höchste Auszeichnungen wie Gold- und Silbermedaillen heimgefahren. Aber nicht nur Obst kommt der Unternehme- rin in die Flasche. Auch feine Haselnuss- und Walnussgeister bereichern das vielfältige Sor- timent. Los geht es mit der kleinsten Größe in Form von 50 ml und reicht bis hin zu 500 ml- Abfüllungen. ImAngebot befinden sich selbst- verständlich auch Geschenk-Sets, passende Holzstiegen und Destillatgläser. Um den Menschen in Bremen und umzu ihr Handwerk näher zu bringen, werden immer wieder vor Ort Seminare angeboten. Birgitta Rust erklärt: „Mein Betrieb steht auf zwei Bei- nen: Ich produziere erstens für ausgewählte Abnehmer aus Gastronomie, Hotellerie und Feinkost. Zweitens veranstalte ich Workshops und Firmenevents in meinen Räumen, in denen ich die Theorie und Praxis des Obst- brennens vermittle. Zudem veranstalte ich Sensorikseminare, in denen Geruchs- und Ge- schmackssinn geschult werden.“ So finden re- gelmäßig Verkostungsabende und Sen- sorik-Seminare statt. Auch Führungen durch die Brennerei sind fester Bestandteil im Ver- anstaltungskalender. Im Rahmen des Weser- wege-Fährtages am 29. April wird sogar stündlich durch die Manufaktur geführt. Doch auch außer Haus ist Birgitta Rust mit ihren Spezialitäten unterwegs: Von der Gastro- Messe auf Sylt über die Hansespirit in Ham- burg bis hin zur feinen Wein- und Küchenparty im Kaffee Worpswede reichen ihre aktuellen Aktivitäten. Weitere Termine erfährt man auf Anfrage persönlich bei Birgitta Rust oder auch über das Internet. Und was für Visionen hat die Bremer Unter- nehmerin für die Zukunft? „Ich möchte bald den ersten hanseatischen Single Malt Whisky produzieren, sobald ich mich für die passen- den Holzfässer entschieden habe.“ Daran wird es bei Birgitta Rust ganz sicher nicht scheitern. Und bis es soweit ist, genießt man ihr piekfei- nes Obst aus dem Glas – exklusiv aus Bremen. www.br-piekfeinebraende.de Ä HORNER Magazin | 02.2012 17