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HORNER Magazin | Herbst 2011

HORNER Magazin | Herbst 20118 FRISCH GEMISCHTES AUS HORN-LEHE [AH] Er liegt versteckt und eingerahmt von Bäumen und kleinen Wegen: Der Alte Sorti- mentsgarten, die momentan wohl größte Baustelle im Rhododendronpark. Rund elf Jahre nach seinem vorläufigen Aus soll die Fläche bis zum Frühjahr kommenden Jah- res wieder belebt werden. Allein knapp 200.000 Euro hat hierzu der Verein der Freunde des Rhododendronparks investiert. Wer ihn sucht, muss bis fast an die Grenze gehen: Vorbei an der Botanika, direkt an der Autobahn 27 liegt die rund einem Dreiviertel Hektar große Fläche des Alten Sortimentsgar- tens. Die „kleine neue Schatzkiste“, wie der wissenschaftliche Leiter des Rhododendron- parks, Hartwig Schepker, das Areal fast schon liebevoll nennt. Knapp 200 der insgesamt 560 Arten im Park, vor allem wilde Vertreter, sollen dort künftig eine neue Heimat finden. Von denen gebe es zahlreiche im Park, sagt Schep- ker – zum Beispiel im Alpinum. Aber nicht zu- sammengefasst in einem Garten und genau das mache das aktuelle Projekt so interessant. Es sei, sagt er, wie bei der Kunsthalle. „Wir haben soviel zu zeigen, dass wir einen Neubau brau- chen.“ Doch von seltenen Planzen und gemütlichen Spazierwegen ist derzeit noch nicht viel zu sehen. Bagger, Radlader und Arbeiter prägen das Bild, umgeben von Erdhügeln und Bauma- terialien. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben, denn erst im Frühjahr kommenden Jahres soll der Alte Sortimentsgarten der Öf- fentlichkeit zugänglich gemacht werden. Und so weist heute nur ein kleines Bauschild den Weg zur eingezäunten Fläche. Der Zaun bleibe auch bestehen, sagt Schepker. Gemeinsam mit den Hecken und den alten Bäumen könne man die Pflanzen so in „behüteten Umständen“ kul- tivieren. Dazu trägt ironischerweise auch die nahe gelegene Autobahn bei. Ihre Lärmschutz- wand hält den Ostwind ab und schützt die Rho- dodendren so vor Austrocknung. Mehr als zehn Jahre lang führte der „Alte Sortimentsgarten“ in den 1990er Jahren ein Schattendasein am Rande des Parks. Im Jahr 2000 wurde er schließlich aufgegeben. Es folgten Brombeeren, schnellwüchsige Büsche und Bäume verdunkelten das Gelände. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Die Fläche ist bis unter die Baumkronen gerodet und von Un- kraut befreit. Die neue Drainage ist gelegt, die Arbeiten an einem soliden Untergrund mit Pflanzsubstrat und schützender Mulchschicht laufen. „Allein die Entsorgung des verunrei- nigten Bodens kostet uns Tausende Euro“, be- richtet Schepker. Von den künftigen „Bewohnern“ ist derweil noch nicht viel zu sehen. Viele Altpflanzen wurden längst an verschiedene Stellen des Parks gesetzt. Andere wachsen noch heran, sind zu klein um gezeigt zu werden. „Sie zie- hen nach und nach um“, erklärt Hartwig Schepker. Nach Möglichkeit allerdings im Herbst. „Wir wissen schließlich nicht, wie der Winter wird.“ Insgesamt etwa 1000 Pflanzen strebe man an, drei bis vier Exemplare von jeder der insgesamt knapp 200 Arten. Hinzu kämen noch Farne und Stauden. Derlei zu- sammengestellte Sammlungen an einem Ort hätten einen großen Vorteil, so der promovierte Gartenbauwissenschaftler. „Man muss nicht auf 46 Hektar Fläche von einem Parkteil zum anderen laufen, um sich verwandte Arten an- zuschauen.“ Noch bis zum April werden die Bauarbeiten wohl dauern, rechnet Schepker. Dann könnten die ersten Gäste den Alten Sortimentsgarten besuchen kommen. Kein unwichtiger Termin, denn im kommenden Jahr feiert der Park den 75. Jahrestag seiner Eröffnung – und der Neu- start an der Autobahn wäre dann einer der er- sten Höhepunkte des Jubiläums. Ein Termin, den auch Dieter Gerdes und Mi- chael Koppel vom Verein der Freunde des Rhododendronparks fest im Blick haben. Mit ihrer Spende haben sie die Wiederbelegung der brachliegenden Fläche erst ermöglicht. Fast 200.000 Euro hat der Verein für die Sanierung der Fläche bislang bereitgestellt. Der mit 100.000 Euro größte Anteil davon stammt aus der Entschädigung für das ehemalige Bota- nika-Café. Dieses hatte der Verein einst aus ei- genen Mitteln und mit Spenden errichtet. Mit der Neuausrichtung der Botanika und der Überführung in eine Stiftung hat die Stadt es dann jedoch zurückgekauft. „Weitere 50.000 Euro stammen aus einer Erbschaft und 45.000 Euro von der Bürgerpark-Tombola“, berichtet der Vereinsvorsitzende Gerdes. „Unser Ziel ist es aber, die kompletten Arbeiten ausreichend zu finanzieren.“ Noch fehlen dazu aber mindestens weitere 100.000 Euro. „Ein Teil kommt 2012 von der Bürgerpark-Tombola. Für den Rest hoffen wir noch auf Spenden.“ Ein erster Aufruf habe er- freulicherweise bereits Wirkung gezeigt, so Gerdes. „Die größte Spende gab es mit 400 Euro, dazu kommen einige weitere mit jeweils 100 Euro.“ Man könne sich darüber hinaus auch Pflanzenpatenschaften für jeweils 50 oder 100 Euro vorstellen, erläutert Vorstands- mitglied Michael Koppel. „Die Paten würden dann zum Beispiel auf einem Schild genannt.“ Spenden unter dem Stichwort „Alter Sorti- mentsgarten“ bei der Sparkasse Bremen, Bankleitzahl 290 501 01, Konto 105 777 44. Weitere Informationen und Kontakt zum Verein gibt es bei Dieter Gerdes unter der Rufnummer (0421) 23 32 60. Ein neues Heim für alte Arten Der Alte Sortimentsgarten im Rhododendronpark entsteht neu / Spenden von den Freunden des Rhododenronparks LICHTSTUDIO 50 LICHTJAHRE voraus Lichtstudio Henry Grohnfeldt Leuchten, Kundendienst, Elektroinstallation Haferwende 27, 28357 Bremen Tel. (0421) 23 61 01 hms@intec24.eu Axel Meise • Tobias Grau • LDM • ARTEMIDE Di. - Fr. von 10.30 bis 17.30 Uhr Sa. von 10.30 bis 12.30 Uhr Dieter Gerder (M.) und Michael Koppel (lks.) hören Hartwig Schepker aufmerksam zu.