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HORNER Magazin | Herbst 2011

HORNER Magazin | Herbst 2011 19 rei Mal groß und drei Mal klein: Mit diesem Ergebnis endete im Mai die Wahl zum Stadtteilparla- ment Horn-Lehe. Mit je vier Stimmen sind SPD, CDU und Grüne gleich stark im 15-köpfigen Gremium vertreten. FDP, Die Linke und Bürger in Wut (BIW) kamen auf je einem Mandat – und spielen damit bei der Mehrheitsbeschaffung kaum noch eine Rolle. Die Sprecher stellen künf- tig SPD und CDU. Acht gewinnt – mit dieser mathematischen Faustformel startete der Beirat Horn-Lehe in die kommende Legislaturperiode. Damit haben Sozialdemokraten, Grüne und Christdemokraten mit ihren jeweils vier Mandaten bei der Suche nach einem Bünd- nispartner freie Hand. Eine neue Erfahrung für den zuletzt von einer Mehrheit aus SPD, Grünen und Linken geprägten Beirat. Und eine Erfahrung, die Dieter Mazur gleich auf der ersten Sitzung des neu ge- wählten Parlaments machen durfte. Mit der Wahl zum ersten Beiratssprecher seiner Partei in Horn-Lehe wollte der Grüne Ge- schichte schreiben. Zwei Mal verhandelten er und seine Mitstreiter dazu im Vorfeld der konstituierenden Sitzung mit dem bisheri- gen Koalitionspartner, der SPD. Die Idee: das sogenannte israelische Modell, bei dem der Sprecher für zwei Jahre gewählt wird und danach von einer andere Partei besetzt wird. Doch offenbar hatte man zu hoch gepokert: Mazur blieb chancenlos und musste sich mit vier zu elf Stimmen gegenüber der So- zialdemokratin Catharina Hanke auf ganzer Linie geschlagen geben. Für die Nachfol- gerin von Anja Riemer votierten SPD, CDU, FDP, Linke und BIW. Eine Allianz, die auch bei der Ernennung des stellvertre- tenden Beiratssprechers für klare Verhält- nisse sorgte. Auch bei seiner erneuten Kandidatur scheiterte der Grüne mit vier gegen elf Stimmen – dieses Mal gegen den Christdemokraten Dirk Porthun. So blieb dem ehemaligen stellvertretenden Sprecher am Ende nur ein Platz auf der Zuschauer- bank. Seitdem herrscht grüner Katzenjammer. Man habe sich „überfahren gefühlt“, be- merkte Fraktionssprecher Michael Koppel nach der Sitzung sichtlich verärgert. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Mit einem Stimmenzuwachs von vier Prozent- punkten und dem Zugewinn eines Mandats habe man einen Anspruch auf den Spre- cherposten, stellte er klar. Doch mit der SPD sei dies offenbar nicht zu machen ge- wesen. Dass die Sozialdemokraten statt dessen offenbar mit der CDU verhandelt hatten, glättet die Wogen nicht. Man sei darüber nicht informiert gewesen, erklärte Mazur. „Das ist enttäuschend.“ Ein Standpunkt, den man bei der SPD so nicht teilt. Mit 30,2 Prozent stelle man die stärkste Partei im Beirat, heißt es dort. Ge- folgt von CDU und den Grünen auf Rang drei. Diese Verteilung finde sich nun in den Sprecherposten wieder, erläuterte Anja Rie- mer nach der Abstimmung. Dem vom ein- stigen Koalitionspartner befürworteten israelischen Modell konnte sie nicht viel abgewinnen. „Nach zwei Jahren hat man sich gerade eingearbeitet, dann muss man wieder gehen“, sagt sie. „Das wird dem Amt nicht gerecht und ist nach außen nicht vermittelbar.“ D Rot bootet Grün aus und holt Schwarz an Bord Horn-Lehe startet mit SPD-CDU-Koalition in die kommenden vier Jahre HORNER POLITIK | DER NEUE ORTSBEIRAT TEXT & FOTOS | ANDREAS HOLLING Bei der CDU freut man sich auf die Zusam- menarbeit mit der neuen Beiratssprecherin. Man hätte nicht jeden gewählt, freue sich aber auf das Team Catharina Hanke und Dirk Porthun, war zu hören. Von einer künf- tigen engen Zusammenarbeit ist man den- noch nicht ganz überzeugt. Es gebe auch mit den Grünen in einzelnen Sachfragen Schnittmengen“, so CDU-Fraktionssprecher Stefan Quaß. Neu-Beiratssprecherin Catharina Hanke hofft für die Zukunft derweil auf Gemein- samkeiten und nicht auf Trennendes. Nur einstimmige Beschlüsse hätten die Chance, „im Senat gehört zu werden“. Durch die Wahlen im Mai haben sich nicht nur die Mehrheitsverhältnisse geändert. Auch innerhalb der Parteien ist es unter an- derem durch das neue Wahlverfahren, aber auch durch neue Kandidaten zu Verschie- bungen gekommen. So löste der 51-jährige Unternehmer Ulf-Brün Drechsel Holger Mirbach als FDP-Beiratsmitglied ab. Bei den Linken übernimmt der Sozialwissen- schaftler Manfred Steglich (54) das Amt von Christoph Spehr. Die Grünen haben ein neues Mandat errungen und durften den 60- jährigen Meteorologen Borchert Haake in ihren Reihen begrüßen. Neu in der CDU- Fraktion ist der Kriminalbeamte Rolf Oehmke und die Sozialdemokraten werden von Stephanie Dehne (27) verstärkt. NEUE PERSONALIA Fachausschüsse des Beirats sind besetzt Ausschuss für Bau- und Denkmalschutz: Jörg-Rüdiger Hintze, Birgit Bäuerlein, Mau- rice Mäschig (SPD), Birte Eckardt, Dawid Dymek (CDU) sowie Karin Garde und Mi- chael Koppel (Grüne). Ohne Stimmrecht sind Ulf-Brün Drechsel (FDP), Alexander Brink- mann (Linke) und Werner Fincke (BIW). Ausschuss für Umweltschutz und Verkehr: Stefan Quaß und Rolf Oehmke (CDU), Anja Riemer, Markus Bendig und Maurice Mäschig (SPD) sowie Borchert Haake und Peter Müller (Grüne). Ohne Stimmrecht nehmen Ulf-Brün Drechsel (FDP), Christoph Spehr (Linke) und Werner Fincke (BIW) teil. Ausschuss für Soziales und Kultur: Dieter Mazur und Christina Köglin (Grüne), Catha- rina Hanke, Dirk Eichner und Manfred Steg- lich (SPD) sowie Heike Menz und Dirk Porthun (CDU). Ohne Stimmrecht sind Ulf- Brün Drechsel und Werner Fincke. Ausschuss für Schulen und Sport: Catharina Hanke, Birgit Bäuerlein und Anja Riemer (SPD), Dirk Porthun und Birte Eckhardt (CDU) sowie Jochen Behrend und Dieter Mazur (Grüne). Ohne Stimmrecht nehmen Ulf- Brün Drechsel, Christoph Spehr und Werner Fincke an den Sitzungen teil. Ausschuss für Zukunft und Stadtteilent- wicklung: Stephanie Dehne, Thomas Hanke und Dietmar Stadler (SPD), Michael Koppel und Karin Garde (Grüne) sowie Marco Eilers und Stefan Quaß (CDU). Ohne Stimmrecht sind Ulf-Brün Drechsel, Alexander Brinkmann und Werner Fincke.