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HORNER Magazin | Sommer 2011

HORNER Magazin | Sommer 2011 35 KÜNSTLER AUS HORN-LEHE | URSULA GALLENKAMP-BEHRMANN besondere Schraffur hinterlas- sen. Ein weiterer Schaffens- zweig, den sie nach ihren USA-Aufenthalten intensi- vierte, ist die Aktfotografie von Frauen. Dazu allerdings wurde Ursula Gallenkamp-Behrmann weniger durch künstlerische als durch gesellschaftliche Beob- achtungen inspiriert. Schon immer habe sie sich mit den weiblichen Lebenszyklen auseinandergesetzt, berichtet die Hornerin. Ihr sei es wichtig, dass Frauen sich in jedem Le- bensabschnitt im Einklang mit ihrem Körper fühlten, ganz be- sonders auch jenseits der Wech- seljahre. In den USA jedoch habe sie einen völlig gegenläu- figen Trend erlebt. „All diese Botox-Frauen“, kritisiert sie den amerikanischen Jugend- wahn. „Deren Gesicht passt überhaupt nicht zum Körper. Dabei liegt gerade im Älterwer- den eine ganz besondere Form von Schönheit.“ Und genau diese möchte Ursula Gallen- kamp-Behrmann mit ihrem jüngsten Projekt zum Ausdruck bringen. Es heißt „FrauenLandschaften – LandschaftsFrauen“ und ist ihren Geschlechtsgenossinnen um die 60 und aufwärts gewid- met. Eine Vielzahl wunderschöner Fotos ist bereits entstanden. Durch- gehend in Schwarz-Weiß oder in Sepia stellen sie die Zartheit und Ästhetik weiblichen Alterns dar. Es scheint, als habe Ursula Gal- lenkamp-Behrmann mit dieser besonderen Art der Aktfotografie eine Aufgabe gefunden, in der sie neben ihrem künstlerischen An- spruch auch ein soziales Engagement verwirklicht. So sei einmal eine ältere Frau zu einem Fototermin gekommen und habe gesagt: „Ich möchte mich mit meinem Körper versöhnen.“ Eine schönere Motivation für ihr Schaffen könne sie sich kaum vorstellen, schwärmt die einfühlsame Künstlerin. Zu sehen sind die facettenreichen Arbeiten von Ursula Gallenkamp- Behrmann auf ihrer Homepage www.artbyursula.de. Auch im Rah- men des Borgfelder Kulturforums stellt sie hin und wieder aus, so zum Beispiel auf der Open-Air-Veranstaltung „Kunst und Kreati- ves“ am 22. Mai im Borgfelder Ratsspiekerpark. Einen tiefen Ein- blick in ihr Schaffen gewährt sie allen Kunstfreunden am 4. September vor heimischer Kulisse. Dann nämlich ist sie die Gast- geberin der Ausstellungsreihe „Offene Gärten für Kunst und Kul- tur“, die ebenfalls vom Borgfelder Kulturforum organisiert wird. Und vielleicht ergibt sich ja bis dahin sogar eine Gelegenheit, das Projekt „FrauenLandschaften – LandschaftFrauen“ in natura zu be- staunen. Schon seit längerem schaut sich Ursula Gallenkamp-Behr- mann nach einem Ausstellungsort um, der dem zarten und schützenswerten Charakter der Fotografien entspricht. Anregungen für passende Lokalitäten, ebenso wie konkrete Anfragen zu dem Projekt nimmt die sympathische Künstlerin gerne per E-Mail an info@artbyursula.de entgegen. TEXT & FOTOS | ELISABETH GÄNGER Rote Frau, Öl 2002 Ursula Gallenkamp-Behrmann an ihrem Selbstbildnis “Chaos und Stille” H