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HORNER Magazin | Sommer 2011

HORNER Magazin | Sommer 201126 DIE GRÜNE SCHULE IN DER BOTANIKA Klimaaspekte der Geografie, Sachkunde oder religiöse, politische und ethnische Themen in der Gemeinschaftskunde können hier auf dem Stundenplan stehen. Das Interesse an einem Besuch im Grünen Science Center Horn- Lehes scheint nach vielen Tiefpunkten in der Vergangenheit lang- sam wieder zu erstarken. „In den ersten beiden Monaten dieses Jahres haben sich die Besucherzahlen gegenüber 2010 verdoppelt“, berichtet Petra Schäffer, Geschäftsführerin der Botanika. Langfri- stig hoffe sie auf 100.000 Besucher im Jahr. Hinzu kämen aktuell rund 160 geplante Veranstaltungen im laufenden Jahr. „Mit der Grü- nen Schule wollen wir jetzt die Verbundenheit zur Natur an die Ju- gend weitergeben“, erläutert Schäffer die Idee zum neuen Klassenzimmer im Rhododendronpark. Doch nicht nur das: Beim Blick durch das Mikroskop und dem Gang durch die Ausstellungen wolle man zugleich auch das Verständnis für die Abläufe in der Tier- und Pflanzenwelt wecken. Und die Begeisterung für die Grüne Schule macht nicht an den Grenzen der Botanika halt. Es handele sich um ein „bundesweit ver- mutlich einmaliges Umweltbildungszentrum“, ist Carl Othmer, Staatsrat der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, voll des Lobes. „Darauf können wir stolz sein.“ Die Einrichtung stelle mit ihrem Angebot an Schüler eine „pädagogisch wertvolle Ergänzung und eine Bereicherung der bisherigen Stundenpläne“ dar, betont Othmer in seiner Eröffnungsrede. Doch nicht nur Schüler profi- tierten von dem Angebot. Die Grüne Schule bilde auch einen „pro- fessionellen Rahmen“ für die wissenschaftliche Arbeit von Universitäten und Hochschulen. Ein großer Fortschritt in einer mit unterschiedlichen Studiengängen ausgestatteten Stadt in ange- wandter Biologie. Das alles sei vor dreieinhalb Jahren noch nicht absehbar gewesen, gibt Reinhard Loske (Grüne) zu bedenken. „Als ich zum ersten Mal von der Botanika gehört hatte, standen die Zeichen eher auf Schlie- ßung denn auf einen Erhalt“, erinnert er sich der Senator für Um- welt, Bau, Verkehr und Europa. Das seien „schwierige Zeiten“ gewesen. Heute allerdings habe sich das Bild dank besserem Kon- zept und gestärkter finanzieller Ausstattung vollständig verändert. „Man kann fast von einem Neustart und einer Botanika 2.0 spre- chen“, meint Loske. Damit es heute im Rhododendronpark „jede Menge Aha-Erleb- nisse“, so Loske, gibt, musste jedoch der Bund einspringen. Dessen Finanzspritze in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Konjunk- turprogramm II hatten die aufwendigen Bauarbeiten erst möglich gemacht. „Eine unverhoffte Hilfe für das Umweltbildungszentrum“, weiß auch der Senator. Er betont: Durch die engen zeitlichen Vor- gaben für die Verwendung der Gelder aus Berlin sei der Plan ehr- geizig gewesen. „Aber wir haben es geschafft, ein Passivhaus mit niedrigem Energieeinsatz zu bauen.“ Für die energetische Sanie- rung und Aufwertung des Foyers wurden weitere 420.000 Euro aus dem CO2-Programm investiert. Hier sollen künfig nicht nur die Be- sucher zur Botanika und zur Grünen Schule empfangen werden, sondern auch Kongresse, Vorträge und Events stattfinden. Die La- borausstattung hat Hansewasser gestiftet und weitere 330.000 Euro aus der Abwasserabgabe gab das Bau- und Umweltressort für die Sanierung des neuen Café „Bloom“ der Familie Blöchliger aus. Getragen wird der Betrieb der Botanika seit einigen Monaten durch eine 4,5 Millionen Euro schwere Stiftung. Diese muss jedoch in Zukunft auf zehn Millionen Euro anwachsen, um die Kosten dau- erhaft zu decken. „Das wird unsere große Aufgabe in den kom- menden Jahren und Jahrzehnten“, erklärt Botanika-Chefin Petra Schäffer. Ein neu errichtetes Blockheizkraftwerk soll darüber hin- aus helfen, einen Teil der Wärme und des Stroms günstig vor Ort zu produzieren und so Kosten einzusparen. Neues gibt es auch vom Entdeckerzen- trum. Die seit 2003 unveränderte Schau ist das Sorgenkind der Botanika-Betrei- ber. Unter dem Motto „Interaktives Herz blüht ganz neu auf!“ soll die Universum Managementgesell- schaft mbH, bekannt durch das Universum an der Wiener Straße, bis zum Herbst ein neues Ausstellungs- konzept entwickeln. Fest steht bereits: Es wird viele neue Ex- ponate sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geben. Zudem ist ein enger Bezug zu den The- men der „Grünen Schule“ sowie die Einbindung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse geplant. „Wir haben viele Ideen und sind der Meinung, es ist ein sehr guter Zeit- punkt, das bei unseren Besuchern beliebte interaktive Herzstück der Ausstellung an die Neuausrichtung der botanika anzupassen“, so Petra Schäffer. Mit den „Universum“-Planern habe man hierfür einen starken Partner an der Seite. Ermöglicht wird die Planung für das Entdeckerzentrum durch die finanzielle Unterstützung von Sponsoren. Im kommenden Jahr sollen dann Mittel für die Reali- sierung eingeworben werden. Die Ausschreibung des Exponatebaus ist bei gesicherter Finanzierung für 2012, die Eröffnung des neuen Entdeckerzentrums für das Jahr 2013 vorgesehen. Die Botanika ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Neben den Einzeltickets gibt es Jahreskarten zu 20 Euro und Familienkarten zu 45 Euro. Die grüne Schule kostet zwei Euro pro Schüler, drei Euro im Forscher- modul und fünf Euro für einen Projekttag. Weitere Informationen gibt es unter www.botanika.net H Eröffnung: Carl Othmer, Petra Schäffer und Reinhard Loske Insa freut sich über die tollen Möglich- keiten der “Grünen Schule”