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HORNER Magazin | Sommer 2011

HORNER Magazin | Sommer 2011 19 BORGWARD | EIN MYTHOS AUS BREMEN An die fast 50 Jahre in der Villa hat sie nur positive Erinnerungen. „Als Kind habe ich dort gelebt und gespielt“, sagt Monica Borgward. Die späteren Jahre mit ihrer Mutter nach dem Tod des Vaters seien ganz anders schön gewesen. „Insgesamt denke ich mit großer Dankbarkeit daran zurück“, sagt sie. Eine Alternative zum Verkauf des Anwesens nach dem Tod der Mutter 2001 habe es indes nicht gegeben. „Bei einer Er- bengemeinschaft von elf Personen war das einfach nicht möglich“, sagt die 69-Jährige. Großflächiger Umbau Erworben hat Carl F.W. Borgward seinen Wohnsitz an der Horner Heerstraße 1952. Der Vorbesitzer, August Georg Nebelthau, lebte zu dieser Zeit in Buenos Aires und wollte sich von dem „verfallenen Allmer- schen Bau“ trennen. Borgward kaufte, re- novierte und baute das Haus großflächig um. Die Vorgeschichte des ehemaligen Gut- shauses reicht offenbar bis 1750 zurück. Der Vater des späteren Bürgermeisters Da- niel Klugkist, Hieronymus Klugkist, soll das Grundstück gekauft haben, das sich ur- sprünglich über 1,9 Kilometer von der Hor- ner Heerstraße bis zum Achterdiek erstreckte. Er baute das erste Gutshaus und begann, den Park anzulegen. Später wurde es verkauft und 1819/20 erstmals um- und ausgebaut. Es entstand ein Bau im späten Empirestil, der später mehrfach vergrößert wurde. Das Anwesen ging im 20. Jahrhundert durch mehrere Hände. Einer der Eigentümer war Robert Anton Hinrich Allmers, Inhaber der Hansa-Lloyd-Werke. Er lebte zumindest in den 1920er Jahren in dem Haus. Borgward schließlich verwandelte viele kleine Räume in eine große Halle, das Esszimmer und die Bibliothek. Der zusätzliche Eingang von der Parkseite wurde zu Garagen umgebaut. Am Rand der Rasenfläche wurde ein Schwimmbecken eingelassen. „Am 12. März 1953 begann für uns das Leben in Horn“, so Monica Borgward. Das Haus sei groß genug gewesen für ein „nor- males Familienleben“, aber auch für private Geselligkeiten und offizielle Feiern. Kein Freund kalter Büfetts, überraschte Borgward seine Gäste gerne mit kräftigen Eintöpfen, die er selbst austeilte. Baulich blieb das Ge- bäude bis zum Verkauf unverändert. Und egal, wem sie gehört, sie wird immer die Borgward-Villa bleiben. Der Borgward-Stammtisch trifft sich jeden ersten Sonntag im Monat ab 10 Uhr im Gasthaus Gerken, Uphuser Heerstraße 55. Dabei stehen Benzingespräche rund um die verschiedenen Borgward- und Lloyd-Mo- delle im Mittelpunkt. Der Meister bei der Arbeit Der Traum für viele in der 1950er Jahren H