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HORNER Magazin | Sommer 2011

HORNER Magazin | Sommer 2011 11 FRISCH FÜR DEN SOMMER | DAS HORNER BAD Neuer Start für das Horner Bad Nach umfangreichem Umbau bietet die Einrichtung mehr Komfort und Barrierefreiheit Wechselvolle Geschichte Nach umfangreichen Umbauarbeiten ist das Horner Bad in die neue Freibadsaison ge- startet. Zuletzt mussten sich die Handwer- ker sogar sputen, um die letzten Arbeiten rechtzeitig zur Eröffnung abzuschließen. „Duschen, WC-Kabinen, Umkleiden, alles ist neu“, sagt Badleiter Torsten Kamp. Be- sonders freut er sich darüber, dass der Ge- bäudetrakt durch den Umbau komplett barrierefrei geworden ist. „Es gibt jetzt einen behindertengerechten Dusch- und Umkleidebereich.“ Das Wasser wird in der Regel ein paar Wo- chen vor der Eröffnung in die Becken ge- füllt, denn es soll sich auf mindestens 18 Grad erwärmen – ansonsten ist es sogar passionierten Frühschwimmern zu frisch. Rund 2,5 Millionen Liter Wasser passen in das große Schwimmerbecken. Bekannt und beliebt ist das Horner Bad nicht nur für seine familienfreundliche Anlage, sondern auch wegen des leichten Solegehalts von 0,3 Prozent im Wasser. Das Salz stammt mittlerweile aber nicht mehr aus Horn- Lehe, sondern aus Göttingen. „Wir setzen es dem Wasser erst im Becken zu“, sagt Torsten Kamp. Zeitgleich wurde im Horner Bad an einem neuen Volleyballfeld gearbeitet, das den Besucherinnen und Besuchern ebenfalls seit Beginn der neuen Freibadsaison zur Verfügung steht. Der Spielplatz erhielt eine große Korb-Schaukel. Laut Sandra Lach- mann, Sprecherin der Bremer Bädergesell- schaft, hat der Umbau 15.000 Euro geko- stet. Erst mit leichter Verspätung fertig wurde die Montage des großen Sonnensegels, das den jüngsten Badegästen im Planschbecken Schatten spendet. Rund 80.000 Besucher kommen pro Saison ins Horner Bad. An sehr guten Tagen kommen 4000 Bade- gäste. „Dann liegt aber auch Handtuch an Hand- tuch“, erzählt Torsten Kamp. Zwar ist der Betrieb eines Freibads für eine Kommune immer ein Zu- schussgeschäft, eine Schließung des Bades ist aber für die Bre- mer Bädergesellschaft im Unterschied zu früheren Zeiten kein Thema. „Kein Bad steht auf der Kippe“, bekräftigt Sandra Lachmann. Wechselvolle Geschichte Kaum ein Bremer Freibad hat so eine wechselvolle Geschichte hinter sich wie das Horner Bad. Es begann als privat ge- führte Einrichtung und war von der Schlie- ßung bedroht. Doch bis heute – und mittlerweile seit mehr als 77 Jahren – ist die Einrichtung vor allem bei Familien be- liebt. Sie kom- men regelmäßig zum Schwimmen und bilden die tragende Säule des Horner Bads. „Ein ‚Heilbad’ vor den Toren Bremens?“ lautet die Schlagzeile, als die Zeitung über den Bau be- richtet. Die An- spielung bezieht sich auf das sole- haltige Grund- wasser, mit dem früher die Bek- ken gespeist wur- den. Der Aushub der Becken star- tet am 5. Dezember 1932. Fünfzig Männer vom Freiwilligen Arbeitsdienst ziehen Tag für Tag mit Hacke und Schaufel hinaus zum Bahnhofswirt Wilhelm Hägermann. Dicht hinter dem Kleinbahnhof Horn, direkt an der Bahnstrecke nach Lilienthal, arbeiten sie, wühlen die Erde auf, schaffen auf Kipploren moorigen Lehm fort, bis sie auf weißen Sand und Kies stoßen. Am 2. Juli 1933 wird der Betrieb der „Ba- deanstalt“ aufgenommen. Für den Bau der vorgeschriebenen Sanitäranlagen fehlt Hä- germann jedoch das Geld. 1935 erwirbt Fritz Grobbrügge die Bahnhofsgaststätte mit dem Freibad in einer öffentlichen Versteige- rung. Das Wasser des Horner Bades wird aus einer solehaltigen Quelle gefördert. In den An- fangsjahren war es ungefiltert, eisenhaltig und moorig. Die dunkle Brühe hinterließ – bei Kindern beliebt – braune „Bärte“ auf der Oberlippe. Die Ränder des Schwimmbassins waren mit Holzplanken befestigt, und man- cher Splitter fand seinen Weg in die nackten Füße der Besucher. An der Nordseite befand Badeleiter Torsten Kamp (links) und Sandra Lachmann von der Bremer Bädergesellschaft freuen sich auf die Badesaison 2011 Eine handcolorierte Postkarte mit der Jan-Reiners-Bahn Die aufwendige Filteranlage des Bades