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HORNER Magazin | Frühling 2011

HORNER Magazin | Frühling 201122 Seit der Privatisierung des Hauses vor ei- nigen Jahren betreiben heute die Stiftung Alten Eichen, der Sportverein TV Eiche Horn und die St. Petri Kinder- & Jugend- hilfe aus Osterholz das Freizeitheim ge- meinsam. An der Popularität der Horner Traditionseinrichtung hat das nichts ge- ändert: Bis zu 50 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 20 Jahren verbringen hier täglich ihre Freizeit. Höhepunkt sei das vergangene Sommerferienprogramm gewesen, berichtet Eva Bärwolf. Maximal 100 Besucher habe man in der Zeit be- treut, so die Sozialpädagogin. Montags bis donnerstags von 16 bis 20 Uhr und freitags bis 22 Uhr steht das große Haus seinen Gästen zur Verfügung. Allein das Obergeschoss bietet neben einem Jungen-, einem Mädchen- und einem Gruppenraum auch einen soge- nannten Stadtteilraum, im Haus auch „Spiegelsaal“ genannt. Zu ebener Erde gibt es darüber hinaus eine Disko und ein Computer-Café, einen Billard- und einen Werkraum sowie eine Küche. „Alle Räume können auf Wunsch von jeder- mann gemietet werden“, sagt Eva Bär- wolf. Philipp hat inzwischen die Kochutensilien für sich entdeckt. Eine Tag ohne Freizi kann er sich heute kaum mehr vorstellen. Jeden Tag kommt der Teenager an die Cu- riestraße, um seine Freunde zu treffen. Nun hat er sich gemeinsam mit Dennis das Waffeleisen geschnappt. „Es ist lustig hier“, erzählt der 15-Jährige aus Borgfeld während er den Teig anrührt. In das Haus sei er „über Freunde“ gekommen. „Es macht Spaß“, sagt der Borgfelder und lässt zischend den ersten Teigklumpen in das heiße Waffeleisen tropfen. Nicht immer sei es in den vergangenen Jahren so friedlich im Haus gewesen wie derzeit, weiß Bärwolf zu berichten. Die Sozialpädagogin und Kollegin von Ines Moldenhauer arbeitet schon seit Juli 2007 im Kopernikusquartier und kennt viele der Probleme, die sich rund um die Einrichtung abgespielt haben. Vor allem 2010 habe es viel Stress gegeben, be- richtet sie – inklusive Polizeieinsatz. Auch mussten die Mitarbeiter mehrmals ein Haus- und Grundstücksverbot gegen- über besonders hartnäckigen Jugendli- chen aussprechen. „Vielfach ist der Frust Daheim und in der Schule verantwortlich für die Aggressionen“, vermutet Bärwolf. Der unrühmliche Gipfel der Auseinan- dersetzungen fand im Sommer statt. Bei einer bislang ungeklärten Brandstiftung wurden der Eingangsbereich und das sie- ben Meter hohe Foyer komplett zerstört. Durch den Briefschlitz hatten die Täter damals einen Brandbeschleuniger ins In- nere des Jugendhauses geworfen, berich- tet Eva Bärwolf. Decken, Fußböden, Leitungen und das komplette Mobiliar fielen den Flammen zum Opfer. Der Sachschaden belief sich auf rund 100 000 Euro. Der Briefschlitz ist inzwischen zuge- mauert, die Schäden entfernt. Zudem wurden zwei Videokameras und einige Flutlichtscheinwerfer an der Fassade montiert. „Das sorgt für Besserung“, so Bärwolf. Ein Problem ist allerdings ge- blieben. „Seit der Brandsanierung haben wir im Computer-Café kein Internet mehr“, erzählt sie. Auch müsse im Bil- lardraum noch das Wandgraffiti erneuert werden. Das hatte die Brandsanierung nicht überstanden. Das Feuer 2010 war nicht das erste Mal, dass die Horner Einrichtung ein Raub der Flammen wurde. Bereits 2001 musste die Feuerwehr an der Curiestraße eingreifen. Damals allerdings brannte der Bau bis auf die Grundmauern nieder. Lange da- nach fand die Jugendarbeit nur in be- helfsmäßigen Containern statt. Eine Zukunftswerkstatt lieferte schließlich die Ideen für das neue Freizi. DAS “FREIZI” IN HORN-LEHE Das Eingangsportal des “Freizis” wird oft in Aktionen mit einbezogen